Bestandsaufnahmen zum Klima zeichnen düsteres Bild

Ziele von Paris in Gefahr - Klimakabinett zieht Bilanz

Bestandsaufnahmen zum Klima zeichnen düsteres Bild

sp Berlin – Knapp fünf Jahre nach der Verabschiedung des Pariser Übereinkommens zum Klimaschutz hat UN-Generalsekretär António Guterres zum Abschluss des laufenden UN Climate Change Dialogue ein düsteres Bild gezeichnet. “Unser Planet ist kaputt”, sagte Guterres in einer Grundsatzrede in New York. Am 12. Dezember, zum fünften Geburtstag des Pariser Klimaabkommens, findet ein hochrangiger Klimadialog mit Guterres und dem britischen Premierminister Boris Johnson statt. Die diesjährige Weltklimakonferenz in Glasgow, an der die Klimaziele weiter geschärft werden sollten, um die Erderwärmung auf weniger als 2 Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter begrenzen zu können, wurde wegen Corona in den November 2021 verschoben.Drei aktuelle Klimaberichte unterstreichen, dass die in Paris beschlossenen Ziele in Gefahr sind. So dürfte das Jahr 2020 nach vorläufigen Analysen der Weltwetterorganisation (WMO) eines der drei wärmsten seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen Mitte des 19. Jahrhunderts werden. Die Weltnaturschutzorganisation (IUCN) bewertet den Klimawandel in ihrem jüngsten Bericht als größte Bedrohung der Weltnaturerbestätten. Das UN-Umweltprogramm (Unep) warnt in einem eigenen Bericht, dass die derzeit geplante Produktion von fossilen Brennstoffen viel zu hoch sei, um die Pariser Klimaziele bis 2030 erreichen zu können. Der Präsident der Pariser Klimakonferenz und ehemalige französische Premierminister Laurent Fabius forderte Regierungen deshalb weltweit auf, mittel- und kurzfristige Klimaziele zu setzen und zu erfüllen.In Berlin zog am Mittwoch das Klimakabinett mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ein Jahr nach Verabschiedung des Klimaschutzprogramms Bilanz. Die Bundesregierung habe bereits verschiedene Maßnahmen beschlossen, sagte eine Sprecherin mit Blick etwa auf die Einführung einer CO2-Bepreisung im Verkehr und bei Gebäuden ab 2021. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) erneuerten die Forderung der SPD, dass die wegen des neuen CO2-Preises steigenden Heizkosten sozial gerecht zwischen Mieter und Vermieter aufgeteilt werden sollen.