AMERIKA HAT GEWÄHLT

Biden rückt weiter voran

Trump leitet erste juristische Schritte ein

Biden rückt weiter voran

ba Frankfurt – Das Kopf-an-Kopf-Rennen um die 46. Präsidentschaft in den Vereinigten Staaten hat sich auch am zweiten Tag nach der Wahl fortgesetzt. Nachdem der republikanische Amtsinhaber Donald Trump wie angekündigt juristische Mittel ergriffen hat, um seine Wahlniederlage zu verhindern, wird es auch noch einige Zeit dauern, bis ein Endergebnis feststeht. Bis zum Redaktionsschluss am Donnerstag waren die Chancen für einen Sieg des demokratischen Herausforderers Joe Biden deutlich gestiegen. Beide Kandidaten zeigten sich nach Angaben ihrer Wahlkampfmanager siegessicher. Unterdessen gingen zahlreiche Anhänger der beiden Kandidaten auf die Straße um – teils gewaltsam – zu protestieren.Mit Ausnahme Alaskas zeichnet sich in den ebenfalls noch nicht entschiedenen Bundesstaaten Pennsylvania, North Carolina, Georgia und Nevada, wo Wahlhelfer weiter Stimmen zählten, ein sehr knapper Ausgang ab. Mit einem Sieg in nur einem dieser Staaten käme Biden auf die nötige Mehrheit von 270 Stimmen der Wahlleute. Trump hingegen würde eine Mehrheit in allen fünf noch offenen Staaten benötigen – falls sich in Arizona das bisherige Ergebnis für Biden bestätigen sollte. Trump hat bereits die Neuauszählung in Wisconsin beantragt und in Michigan, Pennsylvania und Georgia Klagen eingereicht.In Nevada konnte Biden bis zum Redaktionsschluss der Börsen-Zeitung den Vorsprung vor Trump leicht ausbauen. Laut Edison Research kommt Biden nach Auszählung von 87 % der Wählerstimmen auf 49,5 % und Trump auf 48,5 %. Laut Bidens Wahlkampfmanagerin wird es bei der Auszählung in Nevada allerdings frühestens am heutigen Freitag Klarheit geben. In Pennsylvania rückten die beiden Kontrahenten enger zusammen: Nach Auszählung von 92 % der Stimmen kommt Trump auf 50,3 % und Biden auf 48,4 %. In Georgia wiederum rückte Biden ein Stück weit voran: Nach Auszählung von 98 % der Stimmen kommt er auf 49,2 %, während 49,5 % der Stimmen Trump zugerechnet werden. Aufruf zur GeduldBiden hat die Amerikaner zu Geduld aufgerufen. “Seid geduldig, Leute. Stimmen werden gezählt, und wir haben ein gutes Gefühl mit Blick darauf, wo wir stehen”, schrieb Biden laut dpa-afx am Donnerstag auf Twitter. Trump zweifelte dagegen über seinen Twitter-Kanal die Rechtmäßigkeit der Auszählung an und forderte ein Ende des “Wahlbetrugs”. Dafür haben allerdings weder die Verantwortlichen in den Bundesstaaten noch die Wahlbeobachter der OSZE Hinweise. “Wir haben das untersucht. Wir haben keinerlei Regelverstöße feststellen können”, sagt der FDP-Politiker Michael Georg Link im RBB-Inforadio. Dies gelte sowohl für den Wahltag selbst als auch zuvor bei der Briefwahl. “Es gab keine systemische Beeinträchtigung oder gar Manipulation.”