Biden will Verhältnis zu Verbündeten "reparieren"
BZ Washington – US-Präsident Joe Biden will in seiner Amtszeit das Verhältnis zu den Verbündeten der USA “reparieren”. Unter seiner Führung werde sich Amerika wieder dafür einsetzen, gemeinsam mit den Partnern den globalen Herausforderungen zu begegnen, sagte der Demokrat Biden am Mittwoch bei seiner Amtseinführung vor dem Kapitol in der Hauptstadt Washington. Amerika werde nicht nur durch Stärke führen, sondern aufgrund der Stärke als Vorbild, sagte Biden.”Wir werden unsere Bündnisse reparieren und mit der Welt zusammenarbeiten – nicht um den Herausforderungen von gestern zu begegnen, sondern jenen von heute und morgen”, sagte Biden. Die USA hätten durch die jüngste Vergangenheit eine schwere Prüfung erlitten. “Und wir sind gestärkt daraus hervorgegangen”, sagte Biden. Trump hatte die Verbündeten der USA während seiner Amtszeit mit Alleingängen wiederholt vor den Kopf gestoßen und internationalen Organisationen und Vereinbarungen den Rücken gekehrt. Bidens Ansprache stand insgesamt in starkem Kontrast zu Trumps Antrittsrede vor vier Jahren. Trump hatte damals dem Washingtoner “Establishment” offen den Kampf angesagt und auch international einen radikalen Kurswechsel eingeläutet. “Von diesem Tag an heißt es: Amerika zuerst”, sagte Trump an jenem Tag.In seiner Antrittsrede versprach Biden auch, alles dafür zu tun, um das Land zu einen und zu heilen. Er appellierte an die Bürger, neu anzufangen, einander zuzuhören und aufeinander zuzugehen. Zugleich versprach er: “Ich werde ein Präsident für alle Amerikaner sein.” Biden widmete seine gesamte Rede dem Ruf nach neuem Zusammenhalt im Land und machte klar, dass er nach den beispiellos turbulenten Trump-Jahren einen fundamental neuen Weg einschlagen will. Zudem wandte er sich gegen Falschdarstellungen und Verschwörungstheorien. “Wir müssen die Kultur ablehnen, in der Fakten manipuliert und sogar fabriziert werden”, sagte Biden.Die diesjährige Amtseinführung stand unter dem Eindruck der Corona-Pandemie: Anders als üblich gab es für Biden kein Massenpublikum. Wegen der Erstürmung des Kapitols durch gewalttätige Trump-Anhänger vor zwei Wochen wurden die Sicherheitsvorkehrungen erheblich verschärft. Trump blieb der Vereidigung als erster scheidender Präsident seit 1869 fern. Die ehemaligen Präsidenten Barack Obama, George W. Bush und Bill Clinton waren anwesend.