Großbritannien

Boris Johnson bläst der Wind ins Gesicht

Der innerparteiliche Widerstand gegen die Amtsführung von Premierminister Boris Johnson hat zugenommen. Brexit-Verhandlungsführer David Frost forderte eine „offene Debatte“ über die Regierungspolitik.

Boris Johnson bläst der Wind ins Gesicht

hip London

Dem britischen Premierminister Boris Johnson bläst nach seinem vermasselten Auftritt vor dem britischen Unternehmensverband CBI der Wind ins Gesicht. Innerhalb der Tories wächst der Ärger über seine Amtsführung. Brexit-Verhandlungsführer David Frost forderte eine „offene Debatte“ über die Regierungspolitik. Großbritannien dürfe das „europäische Sozialmodell“ nicht importieren, oder es werde scheitern. Ein Freund Johnsons und ehemaliger Minister schimpfte der BBC zufolge auf die „Amateure“ in 10 Downing Street. „Es gibt eine Menge Besorgnis im Haus“, zitiert der Sender eine Stimme aus dem Amtssitz des Premiers. „Es funktioniert einfach nicht.“ Johnson wirkte zuletzt nicht mehr wie der Führer einer Partei mit einer Mehrheit von 80 Stimmen im Unterhaus, sondern eher amtsmüde. Ein Journalist fragte ihn bei seinem jüngsten Auftritt gar, ob alles in Ordnung mit ihm sei.

Noch belassen es seine parteiinternen Gegner meist dabei, Unterhausvoten fernzubleiben. An der Abstimmung über das neue Gesundheits- und Pflegegesetz, das vielen Briten höhere Pflegekosten auferlegt, nahmen 69 nicht teil. Weitere 18 Tory-Abgeordnete stimmten dagegen, darunter die ehemalige Arbeits- und Rentenministerin Esther McVey und der frühere Gesundheitsstaatssekretär Dan Poulter. Es wurde schließlich mit einer Mehrheit von lediglich 26 Stimmen abgenickt.

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