Boris Johnson positiv auf Coronavirus getestet

Regierung zahlt Sozialversicherungsbeiträge

Boris Johnson positiv auf Coronavirus getestet

hip London – Der britische Premierminister Boris Johnson will die Regierungsgeschäfte weiter führen, obwohl er positiv auf das Coronavirus getestet worden ist. Er zeige lediglich milde Symptome wie erhöhte Temperatur und einen hartnäckigen trockenen Husten, teilte Johnson mit. Er werde sich in seiner Dienstwohnung am Amtssitz in der Downing Street selbst isolieren. Auch bei Gesundheitsminister Matt Hancock wurde das Virus festgestellt. Er will von zu Hause aus weiterarbeiten. Sollte Johnson das Amt nicht mehr wahrnehmen können, wäre es an Außenminister Dominic Raab, die Führung zu übernehmen.Die Regierung kündigte unterdessen an, dass der Staat auch die Arbeitgeberbeiträge zur Sozial- und Rentenversicherung der von Entlassung bedrohten Arbeitnehmer übernehmen wird, für die sie den Arbeitgebern bereits 80 % des Lohns bis zu einer Obergrenze von 2 500 Pfund monatlich zahlen will. Dadurch könnten Unternehmen pro Mitarbeiter weitere 300 Pfund monatlich sparen, wenn sie während der Coronavirus-Pandemie an ihrer Belegschaft festhielten, teilte das Schatzamt mit. Die Betroffenen könnten sich als Freiwillige zur Unterstützung des öffentlichen Gesundheitswesens NHS melden, ohne fürchten zu müssen, nicht mehr bezahlt zu werden.Dank der Unterstützung der Regierung könne man alle 8 000 Mitarbeiter in Großbritannien weiterbezahlen, obwohl die britischen Filialen derzeit geschlossen seien, sagte Pano Christou, der Chef der Kaffeehauskette Pret A Manger. Die Maßnahmen ermöglichten den Schutz von möglichst vielen Arbeitsplätzen, sagte James Watt, einer der Gründer der schottischen Brauerei Brewdog, die ebenfalls erhebliche Umsatzeinbußen hinnehmen muss.”Wir wären nicht überrascht, im zweiten Quartal Einbrüche des Bruttoinlandsprodukts von 10 % bis 15 % zu sehen”, sagte David Owen, Europa-Chefvolkswirt bei der Investmentbank Jefferies, über die von der Pandemie betroffenen Volkswirtschaften. Er lobte die “schnelle und substanzielle” gemeinsame Antwort von Schatzamt und Bank of England. Mit zusätzlichen Maßnahmen wird am Markt weithin gerechnet. Wie der ehemalige Geldpolitiker David Miles ausführte, könnte die Bank of England durch weitere Anleihenkäufe über die bisherigen Ankündigungen hinaus dazu beitragen, dass die Regierung eventuell erforderliche weitere Ausgaben nahezu zinsfrei finanzieren kann.