Boris Johnson setzt auf grüne industrielle Revolution

Verkaufsverbot für Diesel und Benziner vorgezogen

Boris Johnson setzt auf grüne industrielle Revolution

hip London – Der britische Premierminister Boris Johnson hat einen Zehnpunkteplan für eine “grüne industrielle Revolution” vorgestellt. Die Regierung will 12 Mrd. Pfund in die Maßnahmen investieren, die private Investitionen in dreifacher Höhe nach sich ziehen sollen. Dazu gehört, dass schon ab 2030 keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr verkauft werden sollen – zehn Jahre früher als geplant. Hybridfahrzeuge sollen noch bis 2035 an den Mann gebracht werden können. Für neue Ladestationen für Elektroautos sind 1,3 Mrd. Pfund vorgesehen.Großbritannien ist im kommenden Jahr Gastgeber der UN-Klimakonferenz. Das noch unter Theresa May verabschiedete Klimaschutzgesetz (Climate Change Act) verpflichtet das Land, bis 2050 “Klimaneutralität” zu erreichen. Wie die Social Market Foundation ermittelte, können lediglich 30 % der Bevölkerung mit diesem Begriff etwas anfangen. Ein wesentlicher Pfeiler des Plans der Regierung zur Erreichung ihrer ambitionierten Klimaziele ist der Ausbau der Atomkraft als “saubere” Energiequelle, sowohl durch Großprojekte als auch durch Mini-Reaktoren der nächsten Generation, in deren Entwicklung 525 Mill. Pfund gesteckt werden sollen. Für die großtechnische CO-Abscheidung und -Speicherung, bei der das Treibhausgas abgespalten und unterirdisch eingelagert wird, sind weitere 200 Mill. Pfund vorgesehen. Damit summieren sich die Investitionen in die umstrittene Technologie auf insgesamt 1 Mrd. Pfund. Bis 2028 sollen jährlich 600 000 Wärmepumpen installiert werden, und die Wärmeisolierung des Gebäudebestands soll vorangetrieben werden.Unterdessen teilte das Statistikamt ONS mit, dass der Preisauftrieb in Großbritannien im Oktober etwas stärker ausfiel als erwartet. Die Inflation erreichte 0,7 %. Volkswirte hatten im Schnitt lediglich 0,5 % auf der Rechnung. Die Kernrate stieg auf 1,5 %. Ökonomen hatten mit 1,3 % gerechnet. Lebensmittel, Kleidung und Möbel leisteten den größten Beitrag zur Teuerung – zusammen 0,21 Prozentpunkte.