Coronakrise

Britische Regierung prüft Immunitätsausweis

Der britische Premierminister Boris Johnson hat zugegeben, dass die Regierung die Einführung von Immunitätsausweisen prüft, die Aufschluss über den Impfstatus geben. Für Großbritannien sei das etwas Neues, sagte er. „Wir hatten so etwas vorher...

Britische Regierung prüft Immunitätsausweis

hip London

Der britische Premierminister Boris Johnson hat zugegeben, dass die Regierung die Einführung von Immunitätsausweisen prüft, die Aufschluss über den Impfstatus geben. Für Großbritannien sei das etwas Neues, sagte er. „Wir hatten so etwas vorher nicht. Es gehörte nicht zu unserem Denken, dass man etwas vorzeigen muss, um in einen Pub oder ins Theater zu gehen.“ Es gelte komplexe Probleme zu bedenken, und es sei auch eine ethische Frage, ob die Regierung so etwas vorschreiben solle. Michael Gove, dem eben erst die Verantwortung für die Verhandlungen mit der EU von David Frost abgenommen wurde, soll diese Fragen prüfen. „Auf internationaler Ebene wird es so oder so dazu kommen“, sagte Johnson.

Private Unternehmen arbeiten seit Monaten an Immunitätsausweisen, um den Flugverkehr wieder in Gang zu bringen. Die von der zum World Economic Forum gehörenden Commons Project Foundation an den Start gebrachte App Common Pass kann das Ergebnis eines Sars-CoV-2-Tests in Form eines QR-Codes anzeigen, der an der Grenze eingelesen werden kann. Künftig könnte so auch angezeigt werden, ob der Besitzer des Smartphones geimpft worden ist. Der Luftfahrtverband IATA arbeitet an einer eigenen digitalen Plattform namens IATA Travel Pass.

Unterdessen entschied der High Court, dass die Regierung bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen während der Pandemie unrechtmäßig gehandelt habe. Das Gesundheitsministerium hatte von ihm vergebene Aufträge im Wert von mehr als 120 000 Pfund nicht wie vorgeschrieben binnen 30 Tagen öffentlich gemacht. Alles in allem geht es um ein Volumen in Milliardenhöhe. Gesundheitsminister Matt Hancock wurde in den Medien wiederholt vorgeworfen, seinen Bekannten Aufträge zugeschanzt zu haben – etwa bei der Beschaffung von Schutzkleidung für Mitarbeiter des öffentlichen Gesundheitswesens NHS.