EU-Wiederaufbaufonds

Brüssel überweist 25 Mrd. Euro nach Italien

Italien erhält die ersten Gelder aus dem EU-Wiederaufbaufonds. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist sich sicher, dass das Land damit zum „Wachstumsmotor für ganz Europa“ werden kann.

Brüssel überweist 25 Mrd. Euro nach Italien

ahe Brüssel

Die EU-Kommission hat am Freitag 24,9 Mrd. Euro aus dem Corona-Wiederaufbaufonds nach Italien überwiesen. Das Geld dient als Vorfinanzierung für die eingereichten und sowohl von der Kommission als auch den übrigen Mitgliedstaaten genehmigten Projekte aus Italiens Aufbauplan mit dem Namen „Italia Domani“.

Italien ist damit nach Griechenland, Belgien, Luxemburg und Portugal das fünfte Land, das Geld aus dem Wiederaufbaufonds aus Brüssel erhält – die Vorfinanzierung von 13% ist allerdings die mit Abstand größte in der gesamten EU. Insgesamt hatte die Regierung in Rom nämlich 191,5 Mrd. Euro aus dem Fonds aufgerufen, 68,9 Mrd. Euro an nicht rückzahlbaren Zuschüssen sowie 122,6 Mrd. Euro an zinsgünstigen Darlehen. Theoretisch könnte Spanien in einer ähnlichen Größenordnung von dem Corona-Hilfstopf profitieren. Die Regierung in Madrid hatte bislang aber nur Zuschüsse von 695 Mrd. Euro beantragt und auf Darlehen bisher verzichtet.

EU-Kommissionspräsidentin Ur­sula von der Leyen zeigte sich zuversichtlich, dass mit der nun erfolgten ersten Auszahlung an Italien „eine dauerhafte Erholung im Land“ auf den Weg gebracht wurde. Der ita­lienische Aufbauplan weist ihren Worten zufolge „den nötigen Ehrgeiz auf, um das Land zum Wachs­tumsmotor für ganz Europa zu machen“.

Italien will in den kommenden Jahren insgesamt 32 Mrd. Euro für den ökologischen Wandel einsetzen. Das Geld fließt insbesondere in das Verkehrssystem des Landes: Unter anderem sollen mehr Regionen an das Hochgeschwindigkeitsbahnnetz angebunden und die Korridore für den Schienengüterverkehr fertiggestellt werden.

Für den digitalen Wandel hat Rom gut 13 Mrd. Euro vorgesehen. Damit soll insbesondere ein Steuergut­schriftenprogramm finanziert werden, das Anreize für die Digitalisierung im Unternehmenssektor bietet. Weitere rund 30 Mrd. Euro fließen in Reformen sowie in Arbeitsmarkt- und Bildungsprojekte.