Brüssel: Lohnlücke schneller schließen
dpa-afx Brüssel – Die EU-Kommission dringt auf eine schnellere Anpassung der Gehälter zwischen Frauen und Männern. “Es ist nun 60 Jahre her, dass der Grundsatz des gleichen Arbeitsentgelts in die Europäischen Verträge aufgenommen wurde, und noch immer spiegeln diese Vorschriften nicht die alltägliche Realität von Frauen in ganz Europa wider”, sagte Vizekommissionspräsident Frans Timmermans gestern anlässlich des Europäischen Tags der Lohngleichheit, 2019 ist das der 4. November.Frauen verdienen in der EU für die gleiche Arbeit im Schnitt 16 % weniger als Männer. Man habe zwar Schritte in die richtige Richtung unternommen, aber es müsse schneller gehen, sagte Timmermans. Neun von zehn Europäerinnen und Europäern hielten es für inakzeptabel, dass Frauen für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt werden als Männer. Auch die designierte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will sich für eine “Union der Gleichheit” und verbindliche Lohntransparenz einsetzen.Der Europäische Tag der Lohngleichheit ist rechnerisch der Tag, an dem Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen, die die gleiche Arbeit machen, bis zum Jahresende nicht mehr bezahlt werden. In Deutschland verdienen Frauen im Schnitt 21 % weniger als Männer, der “Equal Pay Day” war 2019 der 18. März. Allerdings wird anders gerechnet: Hierzulande haben Frauen rechnerisch vom Jahresanfang bis zum 18. März unbezahlt gearbeitet.