Bundesbank empfiehlt Rente mit 69

Notenbank: Demografische Entwicklung setzt Finanzierung unter Druck

Bundesbank empfiehlt Rente mit 69

arp Frankfurt – Ohne drastische Reformschritte wird sich das System der gesetzlichen Rentenversicherung nicht halten lassen: Das ist zusammengefasst das Ergebnis einer Simulation der Deutschen Bundesbank, die am Montag im Monatsbericht veröffentlicht wurde. Wörtlich heißt es: “Künftig (. . .) setzt die demografische Entwicklung die Rentenfinanzen unter Druck.”Zum einen gehen ab Mitte des kommenden Jahrzehnts die Beschäftigten aus der sogenannten Baby-Boomer-Generation schrittweise in Rente. Dann lastet die Finanzierung der Rentenversicherung nicht zuletzt auf den Beitragszahlern der geburtenschwachen Jahrgänge.So wird die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre, die 2031 erreicht werden soll, wohl nicht der letzte Schritt sein. Die Bundesbank schlägt vor, es weiter ab 2032 um jeweils durchschnittlich einen Dreiviertelmonat pro Jahr anzuheben. In der Konsequenz bedeutet das: Ein 2001 Geborener wird nach 69 Jahren und vier Monaten in Rente gehen können. Den Vorschlag einer “systematischen Verknüpfung (Indexierung) mit der zunehmenden Lebenserwartung” unterstützten auch internationale Organisationen, argumentiert die Bundesbank, die für ihre Simulation die Entwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung bis 2070 durchgespielt hat. Die bisherigen offiziellen Vorausberechnungen enden 2032. Das Kalkül des Bundesbank-Vorschlags: Die Beschäftigten müssten zwar bis zu einem Renteneintritt länger arbeiten, durch die zunehmende Lebenszeit würde aber auch die Bezugsdauer der Rente steigen. Außerdem macht die Bundesbank eine Reihe von gesamtwirtschaftlichen positiven Effekten eines höheren Renteneintrittsalters aus.Ändert sich nichts, so die Bundesbank-Berechnungen, würde das aktuelle Versorgungsniveau, also die relative Höhe einer Regelaltersrente im Vergleich zum aktuellen Durchschnittseinkommen der Erwerbstätigen, ab 2030 nicht nur drastisch sinken, auch die Beitragssätze müssten deutlich angehoben werden, wie auch der Anteil der Bundesmittel. – Bericht Seite 5 Wertberichtigt Seite 6