Bundesbank für späteres Renteneintrittsalter
arp Frankfurt – Die Reform der Rentenversicherung muss die gestiegene Lebenserwartung der Deutschen in ausreichendem Maße abbilden. Das ist das Kernergebnis einer Simulation der Deutschen Bundesbank, die im gestern erschienenen Monatsbericht veröffentlicht wurde.”Ein Reformansatz wäre die systematische Verknüpfung (Indexierung) mit der zunehmenden Lebenserwartung”, so die Bundesbank-Ökonomen. “Beispielsweise ließe sich das Rentenalter nach 2030 so anheben, dass die Relation von Renten- zu Beitragsjahren in etwa stabil bleibt (statt, wie derzeit angelegt, immer weiter zu steigen)”, heißt es weiter. Zwar lässt sich der Effekt der geburtenstarken Jahrgänge, gefolgt vom “Pillenknick” ab den 1970er Jahren, nicht gänzlich eliminieren. So würden bis etwa 2040 Beitragssatz und erforderliche Bundesmittel auch bei einem indexierten Rentenalter stark steigen, und das Versorgungsniveau würde sinken. Doch wäre anschließend der Anpassungsbedarf in einer Seitwärtsentwicklung des Versorgungsniveaus, also der relativen Höhe einer Regelaltersrente mit exakten Entgeltpunkten im Vergleich zum aktuellen Durchschnittseinkommen, deutlich geringer.Konkret wird vorgeschlagen, das Renteneintrittsalter bis 2030 auf dann 69 Jahre und vier Monate anzuheben. Die derzeitige Regelung sieht vor, dass das Renteneintrittsalter schrittweise von 65 Jahren 2012 auf 67 Jahre 2031 angehoben wird. Die vorgeschlagene Anhebung auf knapp 70 Jahre “würde nicht nur die Rentenversicherung entlasten. Sie würde auch das gesamtwirtschaftliche Potenzial stärken und damit die Bemessungsgrundlagen für Steuern und Sozialbeiträge stützen”, heißt es im Monatsbericht.