Bundesbank rechnet mit stabilem Wachstum

Monatsbericht: Stark zunehmender Konsum wird Konjunkturmotor bleiben - Außenhandel bremst

Bundesbank rechnet mit stabilem Wachstum

ks Frankfurt – Deutschland dürfte sein bisheriges moderates Wirtschaftswachstum im laufenden Quartal behaupten können. Diese Erwartung äußert die Deutsche Bundesbank in ihrem aktuellen Monatsbericht. Im dritten Quartal war das Expansionstempo gegenüber der Vorperiode von damals 0,4 % BIP-Ausweitung (gegenüber Vorquartal) auf 0,3 % gesunken. Die Volkswirte der Bundesbank zeigen sich zuversichtlich, dass das Bruttoinlandsprodukt damit auch bis zum Jahreswechsel auf etwa der Höhe der Potenzialrate zunehmen dürfte.An der Struktur der antreibenden wie auch der bremsenden Faktoren, wie sie sich schon im Sommerquartal gezeigt hatten, wird sich nach Ansicht der Bundesbank bis auf weiteres ebenfalls recht wenig ändern. Einem kräftig wachsenden Konsum stehen demnach schwache Investitionen und ein negativer Außenbeitrag gegenüber.Es seien “die Grundvoraussetzungen für ein kräftiges Wachstum des privaten Verbrauchs weiterhin gegeben”, heißt es im Monatsbericht. Zusätzliche Anstöße dürften zudem “nicht gegenfinanzierte staatliche Transfers für Flüchtlinge” entfalten. In der Folge dürften die günstigen Arbeitsmarkt- und Entgeltaussichten sowie die starke Zuwanderung die Rahmenbedingungen dafür bilden, dass sich “die schwungvolle Verbrauchskonjunktur fortsetzt”.Die günstigen Arbeitsmarktperspektiven werden nach dem Dafürhalten der Bundesbank außerdem, zusammen mit “anhaltend niedrigen Hypothekenzinsen”, auch dem Wohnungsbau Auftrieb geben. In diesem Zusammenhang verweisen die Bundesbank-Experten auf die “entsprechend rosigen” Geschäftserwartungen im Einzelhandel, bei anderen Dienstleistern und in der Bauwirtschaft, welche die jüngsten Unternehmensumfragen des Münchener Ifo-Instituts zu Tage gefördert haben. Flaute in der IndustrieAuf der anderen Seite dürften von der Industriekonjunktur bis zum Jahresende wohl kaum weitere Impulse zu erwarten sein, befürchtet die Bundesbank. Und auch an den Ursachen dieser eher trüben Aussichten wird sich zunächst wohl wenig ändern, wie sich an dem “starken Rückgang der Bestellungen vor allem aus Drittstaaten im Sommer” ablesen lasse. Daher stehe auch zu erwarten, dass das “Exportgeschäft ebenso nicht in Schwung kommen wird”.Als Konsequenz aus dem wenig schwungvollen Auslandsgeschäft und der flauen Industriekonjunktur dürften die Betriebe bei ihren Investitionen noch vorsichtiger agieren, hebt die Bundesbank unter Bezugnahme auf die einschlägigen Unternehmensumfragen hervor. Gleichwohl sprächen die “nach wie vor recht zuversichtlichen kurzfristigen Export- und Produktionserwartungen” dafür, dass die Auswirkungen einer Nachfrageabschwächung in China oder anderen Schwellenländern von den Unternehmen als begrenzt angesehen würden.Dennoch hält die Bundesbank die vorsichtige Warnung für angebracht, dass die Unsicherheiten hinsichtlich der Wachstumsperspektiven in den Schwellenländern und ihrer Effekte auch auf die fortgeschrittenen Volkswirtschaften Spuren in den Einschätzungen der Unternehmen hinterließen. Hier verweist der Monatsbericht insbesondere auf die neueste DIHK-Umfrage (vgl. BZ vom 23. Oktober). Darin wird die Auslandsnachfrage nunmehr als größtes Risiko für die zukünftige Geschäftsentwicklung gesehen, so dass die Industrie ihre mittelfristigen Investitions- und Beschäftigungspläne leicht zurückgestuft habe.Die Weltwirtschaft hat im Urteil der Bundesbank wohl auch im Sommer “verhalten expandiert”. Eine spürbare Verlangsamung des Wirtschaftswachstums oder gar ein Einbruch der globalen Konjunktur, wie er in der öffentlichen Diskussion mit Blick auf die Entwicklung in einigen Schwellenländern gelegentlich befürchtet worden sei, “zeichnen sich nicht ab”, versichert die Bundesbank.