Bundesbank zuversichtlich für China

Vorstand Nagel rechnet nicht mit Konjunktureinbruch im Reich der Mitte

Bundesbank zuversichtlich für China

Reuters Frankfurt – Die Bundesbank rechnet erst bei einem dramatischen Einbruch der chinesischen Wirtschaft mit spürbaren Dämpfern für die deutsche Konjunktur. Nach Berechnungen der Bundesbank würde ein um 4 Prozentpunkte niedrigeres Wachstum im Reich der Mitte das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) um etwa ein Viertel Prozentpunkt schmälern, sagte Bundesbank-Vorstand Joachim Nagel am Montag auf einer Veranstaltung in Ingolstadt laut Redetext. “Ein solcher Einbruch ist zurzeit aber nicht zu erwarten”, fügte er hinzu.Nagel zufolge dürften die asiatischen Nachbarländer wegen ihrer Nähe und wirtschaftlichen Verflechtung stärker von negativen Auswirkungen betroffen sein. “Wir sehen eine deutliche Korrektur im Industriesektor, bei dem nunmehr Überkapazitäten abgebaut werden”, sagte der Notenbanker.Deutsche Exporteure und Produzenten vor Ort würden das bestätigen. Geringere Wachstumsraten seien für Schwellenländer typisch, wenn in ihrem Aufholprozess das Pro-Kopf-Einkommen steige. Selbst ein Wirtschaftswachstum von 7 % pro Jahr in China entspreche immer noch einem Zuwachs im Umfang des jährlichen Bruttoinlandsprodukts der Schweiz.China ist nach den USA die zweitgrößte Volkswirtschaft. Die Bedeutung des Landes für den Welthandel hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen – etwa 10 % der weltweiten Warenlieferungen über die Grenzen gehen mittlerweile in die Volksrepublik.