Bundesregierung will auch kleine Exporte absichern
ast Frankfurt
Kleine und mittelständische Unternehmen sollen weitere Hilfe bei der Finanzierung von Exportgeschäften erhalten. Das haben das Bundesfinanz- und das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch bekanntgegeben. Die Hermes-Deckungen, die Exportkreditgarantien des Bundes, sollen ergänzt werden. So hatten es die Ampel-Parteien bereits im Koalitionsvertrag vereinbart. Künftig will der Bund Exportgeschäfte mit einem Volumen unterhalb von 10 Mill. Euro fördern.
Geplant sei eine zusätzliche Garantie, sagte Florian Toncar (FDP), parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium. Der Bund könne so den Banken den Großteil der Risiken aus der Übernahme von bundesgedeckten Forderungsverkäufen der Exporteure aus zugrundeliegenden Exportgeschäften gegen Zahlung einer entsprechenden Prämie abnehmen. Im Notfall ersetzte der Staat 80% des Ausfalls. Das schaffe Liquiditätsspielräume im Mittelstand, so der FDP-Politiker.
Die Wirtschaft lobte die geplanten neuen Hilfen. „Endlich hat sich die Bundesregierung zu einer echten Reform der Exportfinanzierung durchgerungen“, sagte Ulrich Ackermann, Abteilungsleiter Außenwirtschaft des Maschinenbauverbands VDMA. Diese Exportfinanzierung für kleinere Geschäfte sei für die Diversifizierung der Exportmärkte eine wichtige Unterstützung. „Die Zeit für diese Hermes-Reform drängt“, so Ackermann.
Die Coronavirus-Pandemie habe die Märkte bereits stark unter Druck gesetzt. Mit dem Ukraine-Krieg habe sich der Wettbewerb weiter verschärft, während die Liquidität vieler mittelständischer Unternehmen knapper werde. Zudem hätten die restriktiven Maßnahmen der EU Marktteilnehmer zusätzlich verunsichert.
Ähnlich positiv äußerte sich der Bundesverband Öffentlicher Banken (VÖB). „Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Exporteuren und Banken können damit insgesamt mehr Export generiert und neue Absatzmärkte in wichtigen Schwellen- und Entwicklungsländern erschlossen werden“, erklärte VÖB-Geschäftsführer Dominik Lamminger.