Bundesregierung will CO2-Handel verschärfen

Börsen-Zeitung, 13.6.2014 ge Berlin - Die Bundesregierung will die Brüsseler Pläne zum europäischen Handel mit Kohlendioxidrechten verschärfen. Angesichts der daniederliegenden Preise für CO2-Rechte will die EU-Kommission 900 Millionen Zertifikate...

Bundesregierung will CO2-Handel verschärfen

ge Berlin – Die Bundesregierung will die Brüsseler Pläne zum europäischen Handel mit Kohlendioxidrechten verschärfen. Angesichts der daniederliegenden Preise für CO2-Rechte will die EU-Kommission 900 Millionen Zertifikate weniger versteigern, diese Menge jedoch kurz vor dem Ende der Handelsperiode 2020 wieder in das System einspeisen. Dagegen will die schwarz-rote Koalition die sogenannte Marktstabilitätsreserve – in der die aus dem Verkehr gezogenen Verschmutzungsrechte über längere Zeit gebunkert werden sollen – nicht erst 2020, sondern schon 2017 starten. Damit würden die 900 Millionen Zertifikate, die zum Ausstoß von 900 Mill. Tonnen CO2 berechtigen, nicht nur einige Jahre zurückgehalten, sondern faktisch aus dem Verkehr gezogen. Damit sollte der CO2-Preis steigen, was die Industrie motivieren dürfte, in Energieeinsparmaßnahmen zu investieren.Zugleich betonte Umweltministerin Barbara Hendricks jedoch auch, die Regierung wolle sicherstellen, dass kein Unternehmen aufgrund von Klimaschutzgründen verdrängt werde. Mit Hilfe relativ üppiger Ausnahmen “wollen wir die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie nicht gefährden”. Während Berlin mit diesen Vorschlägen den Emissionshandel verschärfen will, dürfte ihn Polen weiterhin bremsen.