Bundestag beschließt Flexi-Rente

Linken- und Grünen-Fraktion enthalten sich

Bundestag beschließt Flexi-Rente

dpa-afx Berlin – Längeres Arbeiten im Alter soll attraktiver werden – zum Nutzen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Der Bundestag verabschiedete am Freitag in Berlin das sogenannte Flexi-Renten-Gesetz. Das Gesetz soll für Arbeitnehmer mehr individuelle Gestaltungsfreiheit beim Übergang vom Beruf in die Rente schaffen – etwa durch eine Kombination von Teilzeitarbeit und Teilrentenbezug. Diese können dadurch auch ihre Rentenansprüche erhöhen.Für Arbeitgeber wird so die Möglichkeit geschaffen, Fachkräfte im Alter länger an sich zu binden. Begleitend solle die Gesundheitsvorsorge der Erwerbstätigen verbessert werden. Entsprechend soll das Prinzip Prävention vor Reha und Reha vor Rente gestärkt werden – unter anderem mit einem individuellen, berufsbezogenen Gesundheitscheck ab dem 45. Lebensjahr.Das Gesetz wurde mit den Stimmen der großen Koalition angenommen. Linken- und Grünen-Fraktion enthielten sich. Ein Gesamtkonzept zur Neuausrichtung der Rente will Sozialministerin Andrea Nahles (SPD) in Kürze vorlegen.Matthias Birkwald (Linke) kritisierte in der abschließenden Debatte, das Flexi-Renten-Gesetz von Nahles atme “den Geist des Arbeitens bis zum Umfallen”, sagte Birkwald. Altersarmut werde so jedenfalls nicht entscheidend bekämpft. Markus Kurth (Grüne) hielt der Koalition vor, für gesundheitlich angeschlagene Beschäftigte mit der Teilrente nicht genügend zu tun. Das Gesetz werde auch zur Beruhigung des Wirtschaftsflügels der Union verabschiedet. Carsten Linnemann (CDU) verteidigte die Flexi-Rente als Paradigmenwechsel: “Alter neu denken.” Peter Weiß (CDU) sagte, mit dem Gesetz “gewinnen alle. Es ist ein Gewinnergesetz – vor allem für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.” Für das Gesetz gebe es eine ungewöhnlich große positive Resonanz, unterstrich Dagmar Schmidt (SPD).