Konjunktur-Index

Chinas Containerumschlag wächst weiter

Im Juli 2024 stieg der Containerumschlag-Index auf 133,2 Punkte. Während China zulegt, gab es in Europa einen Rückgang. Kein gutes Signal für die deutsche Exportwirtschaft.

Chinas Containerumschlag wächst weiter

Nur in China steigt der Containerumschlag

dh Frankfurt

Der weltweite Containerumschlag zeigt im Juli 2024 ein uneinheitliches Bild. Zwar stieg der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) nach den aktuellen Schnellschätzungen auf saisonbereinigte 133,2 Punkte. Allerdings wird dieser Anstieg im Wesentlichen von China getragen, während die europäischen Häfen gleichzeitig einen Rückgang verzeichnen.

Chinas Häfen als Motor des Wachstums

Der Index für die chinesischen Häfen legte im Juli von 147,5 auf 150,3 Punkte zu und zeigt damit eine deutliche Zunahme der wirtschaftlichen Aktivität. Der Anstieg ist vor allem auf die Nachfrage nach Konsumgütern und industriellen Vorprodukten zurückzuführen.

Europäische Häfen unter Druck

Der Nordrange-Index, der als Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung im nördlichen Euroraum und in Deutschland dient, sank im Juli dagegen von 102,4 auf 101,6 Punkte. Dieser Rückgang beendet eine Serie von drei aufeinanderfolgenden Monaten mit steigenden Umschlagszahlen.

Aufgrund technischer Probleme musste der Nordrange-Index ohne die Daten aus Antwerpen berechnet werden, was seine Vergleichbarkeit mit früheren Veröffentlichungen einschränkt. Dennoch weist der Rückgang auf eine zunehmende Unsicherheit im europäischen Markt hin, insbesondere vor dem Hintergrund einer möglichen Abkühlung der Konjunktur.

Mäßige Aussichten für deutschen Exporte

Die aktuellen Zahlen deuten zudem auf eine eher trübe Perspektive für die zukünftige Entwicklung der deutschen Exportwirtschaft hin, meint Torsten Schmidt, Konjunkturchef des RWI: „Der moderate Aufschwung des Welthandels setzt sich fort. Nach wie vor profitieren die europäischen Volkswirtschaften, vornehmlich die deutsche, nicht in vollem Umfang von dieser Entwicklung. Wir erwarten daher, dass auch in den kommenden Monaten die Impulse für die deutschen Exporte schwach bleiben werden.“

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.