Chinas Devisenreserven schrumpfen kräftig weiter

Anzeichen für hohe Interventionen der Zentralbank

Chinas Devisenreserven schrumpfen kräftig weiter

nh Schanghai – Chinas gewaltige Devisenreservebestände befinden sich im Schrumpfungsmodus. Auch im November ist es zu hohen Abflüssen gekommen – wohl im Zusammenhang mit forcierten Devisenmarktinterventionen der Zentralbank zur Stabilisierung des Wechselkurses des chinesischen Yuan zum Dollar. Wie aus einer Mitteilung der People’s Bank of China (PBSC) vom Montag hervorgeht, sanken die Devisenreserven im November um gut 87 Mrd. Dollar. Damit hat sich Chinas Fremdwährungsschatz von Oktober auf November um 2,5 % auf 3,44 nach 3,53 Bill. Dollar reduziert.Chinas Devisenreserven waren in den Boomjahren nach der Jahrtausendwende immer stärker angeschwollen. Dabei spielten neben hohen Handelsüberschüssen vor allem auch stetige Interventionen der Zentralbank eine entscheidende Rolle, mit denen eine allzu starke Aufwertung des Yuan gegenüber dem Dollar und anderen führenden Währungen verhindert wurde. Im Zuge der laufenden chinesischen Konjunkturabschwächung und einer Unterbrechung des marktgetriebenen Aufwertungsdrucks des Yuan gegenüber dem Dollar zeichnet sich nun allerdings ein anderes Bild.Seit dem Höhepunkt im Juni 2014 haben sich die Bestände um über 500 Mrd. Dollar reduziert. Dabei hat vor allem eine überraschende Abwertung des chinesischen Yuan gegenüber dem Dollar im August den Trend verstärkt. Seitdem sorgt die Zentralbank mit anscheinend massiven Interventionen dafür, dass der Yuan im freien Handel nicht allzu stark gegenüber dem Dollar an Boden verliert. Dabei spielte auch eine Rolle, dass der Zentralbank daran gelegen war, den Yuan im Vorfeld der kürzlich erfolgten Aufnahme in den offiziellen Devisenkorb des Internationalen Währungsfonds (IWF) weitgehend stabil zu halten. Die Schmelze hält anDie demnächst zu erwartende Anhebung der Leitzinsen in den USA und eine anhaltende Schwächung der chinesischen Konjunkturdynamik dürften nach Auffassung der Experten weiteren Interventionsbedarf zur Stabilisierung des Yuan und zur Eindämmung von hohen Kapitalabflüssen nach sich ziehen. Die chinesischen Devisenreserven werden daher auch im kommenden Jahr wohl weiter schmelzen. Ökonomen der Investmentbank Goldman Sachs gehen davon aus, dass der Fremdwährungsbestand bis Ende 2016 auf etwa 3 Bill. Dollar zurückgehen wird. Aber selbst dann würde China immer noch über die mit Abstand höchsten Devisenreserven im internationalen Rund verfügen.