Der in einem engen Zusammenhang mit Pekings Coronapolitik stehende Abschwung in Chinas Dienstleistungssektor scheint sich auch im Monat Dezember weiter fortgesetzt zu haben. Dafür spricht eine am Donnerstag veröffentlichte Einkaufsmanagererhebung für den Privatsektor. Der vom Wirtschaftsmagazin Caixin und dem Indexanbieter S&P Global verantwortete China Services Purchasing Manager Index (PMI) löste sich mit einem Anstieg von 46,7 auf 48 Punkte zwar von dem im November erreichten Tief, befindet sich aber weiterhin deutlich unter der sogenannten Expansionsschwelle bei 50 Punkten. Werte unterhalb dieser Marke deuten einen Rückgang der Aktivität im Sektor im Vergleich zum vorangegangenen Monat an.

Der Caixin Services PMI befindet sich den vierten Monat in Folge im sogenannten Schrumpfungsterritorium, allerdings ist im Zuge eines abrupten Wechsels in der chinesischen Coronapolitik mit einer möglicherweise deutlichen Erholungsbewegung zu rechnen. Entsprechend zeigt auch ein Subindex zum Ge­schäftsvertrauen auf Jahressicht wieder nach oben und kletterte auf den höchsten Stand seit 17 Monaten.

Die chinesische Regierung hatte Anfang Dezember einen überraschenden Ausstieg aus der mit drakonischen Restriktionen einhergegangenen und die Wirtschaft schwer belastenden Null-Covid-Politik veranlasst und damit Hoffnungen auf eine positive Wende bei Konsumkonjunktur und Dienstleistungsnachfrage ausgelöst. Gleichzeitig aber hat eine mit dem plötzlichen Ausstieg aus sämtlichen Corona-Schutzprotokollen verbundene Corona-Ansteckungswelle im Dezember für weitere Verwerfungen gesorgt, die das Aktivitätsniveau zunächst belasten. Hinzu kommt eine abgeschwächte globale Nachfrage nach chinesischen Exportwaren und Diensten.