Chinas Außenhandel

Chinas Exporteure finden mühsam aus der Delle heraus

Chinas Ausfuhren zeigen im November zum ersten Mal seit sechs Monaten wieder in die Höhe. Analysten zweifeln aber an einem echten Turnaround, weil die Belebung vor allem auf starken Preissenkungen beruht.

Chinas Exporteure finden mühsam aus der Delle heraus

Chinas Exporteure finden mühsam aus der Delle heraus

nh Schanghai

Chinas neue Außenhandelsdaten lassen einen kleinen Lichtblick an der Exportfront erkennen. Im November sind die Ausfuhren um 0,5% gegenüber Vorjahresmonat gewachsen. Dies übertrifft die Erwartungen der Analysten, deren Konsensschätzung einen Rückgang um gut 1% vorweggenommen hatte.

Der Exportweltmeister China hat in den vergangenen sechs Monaten eine Durststrecke mit teilweise zweistelligen Ausfuhrrückgängen durchgemacht, die zur allgemeinen Konjunkturverunsicherung in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft beiträgt.

Aggressive Preissenkungen

Handelsexperten verweisen darauf, dass die Novemberdaten noch wenig Aufschluss über eine fundamentale Erholung geben. Die jüngste Belebung wird vor allem auf Preissenkungskampagnen zurückgeführt, mit denen sich Chinas Industrieunternehmen gegen Marktanteilseinbußen stemmen.

Analysten bei Capital Economics bezweifeln, dass eine Trendwende eingeleitet wurde. Die Preissenkungen könnten mit Blick auf sinkende Margen bei den Industrieunternehmen nicht lange durchgehalten werden. Entsprechend kam es an Chinas Börsen zu stark negativen Reaktionen auf die neuen Handelsdaten.

Als Wermutstropfen gilt zudem eine neue Abschwächung auf der Importseite. Im November sind die Einfuhren nach China entgegen den Erwartungen um 0,6% gegenüber Vorjahresmonat abgeglitten. Hier war mit einem Anstieg um knapp 4% gerechnet worden.

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