Chinas Notenbank verspricht stabilen Yuan
nh Schanghai – Chinas Zentralbank bekräftigt ihre Absicht, den seit zwei Wochen auf Talfahrt befindlichen Kurs des chinesischen Yuan zum Dollar zu stabilisieren. Wenige Tage vor dem Inkrafttreten der ersten US-Strafzölle auf chinesische Ausfuhren unternimmt Peking neue Anstrengungen, die damit verbundene schwere Verunsicherung an den chinesischen Finanzmärkten zu lindern. Zentralbankpräsident Yi Gang hat sich in einem kurzen Statement auf der Webseite der People’s Bank of China (PBOC) zu der prononcierten Schwäche des Yuan in vergangenen Wochen geäußert. Dabei heiß es in einer Antwort auf Fragen des Wirtschaftsmagazins “China Securities Journal”, dass der Wechselkurs des Yuan grundsätzlich stabil und auf einem vernünftigen und ausgewogenen Niveau gehalten werde. Gleichzeitig werde die Zentralbank an einer vorsichtsbetonten, aber neutralen geldpolitischen Linie festhalten. Jüngst habe es einige Volatilität am Devisenmarkt gegeben, die von der PBOC genau beobachtet werde, so Yi weiter. Dabei verwies der Zentralbankpräsident darauf, dass die Fluktuationen der heimischen Währung in erster Linie auf einen stärkeren Dollar und “externe Unsicherheiten” zurückzuführen seien. Mit Letzterem dürfte dabei wohl der Handelskonflikt mit den USA gemeint sein. Yi bekräftigte am Dienstag, dass die chinesische Wirtschaft fundamental gesund dastehe und latente Finanzmarktrisiken beherrschbar seien. China werde weiterhin an einer Währungspolitik festhalten, die von einem Wechselkursmechanismus des Managed Float geprägt sei. Dabei sei die Wechselkursbildung von der Angebots- und Nachfragesituation am Devisenmarkt abhängig.Ebenfalls am Dienstag sekundierte auch der Vizegouverneur der PBOC, Pan Gongshen, auf einer Wirtschaftskonferenz in Hongkong mit der Bemerkung, dass Chinas Wirtschaftslenker zuversichtlich seien, den Yuan grundsätzlich stabil halten zu können. Dabei verwies er auf eine weitgehend ausgeglichene Zahlungsbilanz, den hohen Bestand an Fremdwährungsreserven und eine Vielzahl von Einwirkungshebeln zur Stabilisierung der Wirtschaft. Die Äußerungen der führenden chinesischen Zentralbanker haben am Dienstag einige Wirkung gezeigt. Nachdem der Wechselkurs am Vormittag mit einer weiteren Abschwächung um 0,7 % über die von vielen Marktteilnehmern als kritisch angesehene Marke von 6,70 Yuan zum Dollar gestiegen war, kam es am Nachmittag zu einer Erholungsbewegung auf ein Niveau bei 6,65. Gleichzeitig drehte sich die Stimmung am Aktienmarkt, so dass der Leitindex Shanghai Composite nach einer zwischenzeitlichen Einbuße von bis zu 2 % auf einen Tagesgewinn von 0,4 % kam.