Chinas Zentralbank optimistisch für Konjunktur

Marktöffnung gilt nicht als Konzession im Handelsstreit mit USA

Chinas Zentralbank optimistisch für Konjunktur

nh Schanghai – Chinas Zentralbankchef Yi Gang zeigt sich optimistisch für den Konjunkturverlauf in diesem Jahr. Die bislang im ersten Quartal verbreiteten Konjunkturdaten sind besser ausgefallen als erwartet und können als gutes Zeichen für die Erfüllung der chinesischen Wachstumsagenda gesehen werden, betonte Yi auf einer gemeinsam von der People’s Bank of China (PBOC) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) veranstalteten Konferenz in Peking. Zuletzt hat der offizielle Einkaufsmanagerindex des chinesischen Statistikbüros für den Industriesektor erstmals seit November wieder nach oben gezeigt. Auch waren die Leistungsdaten für die Chinas Industrieproduktion und für das Wachstum der Anlageinvestitionen in den ersten zwei Monaten des Jahres besser als erwartet ausgefallen. Yis Äußerungen gelten als Indiz dafür, dass es bei den für kommenden Dienstag anstehenden Zahlen für die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im ersten Quartal sowie zur Entwicklung von Industrieproduktion, Einzelhandel und Anlageinvestitionen im März nicht zu negativen Überraschungen kommen wird. Dabei rechnen Ökonomen mit einem Anstieg des BIP von 6,8 % gegenüber Vorjahr, auf dem gleichen Niveau wie in den beiden vorangegangenen Quartalen. Neben einer robusten Industrieproduktion haben sich vor allem der heimische Konsum und auch der Außenhandel bislang als Zugpferde für die chinesische Wirtschaft erwiesen. Mit den laufenden Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China könnte sich allerdings ein Bremsfaktor ergeben. Für die Märzhandelsdaten, die am heutigen Freitag bekannt gegeben werden, rechnen die Experten mit einer Moderierung des zuletzt sehr kräftigen Exportwachstums, aber einem Anziehen bei den Importen. In einem separaten Pressebriefing des chinesischen Außenhandelsministeriums erklärte ein Sprecher am Donnerstag, dass die zuletzt von Chinas Staatspräsident Xi Jinping auf dem Wirtschaftstreffen Boao Forum for Asia bekräftigten Marktöffnungsschritte sowie eine Senkung von Einfuhrzöllen nicht als Konzessionen an Washington verstanden werden dürften. Der Präsident hat lediglich eine auf Reform und Öffnung ausgelegte Wirtschaftsstrategie vorgestellt, die in keinem direkten Zusammenhang mit dem Handelskonflikt steht, erklärte der Ministeriumssprecher Gao Feng. Gegenwärtig hat es noch keine direkten Verhandlungen zur Entschärfung der Handelsfriktionen gegeben. Solange es einseitige Drohszenarien der USA gebe, sehe man geeignete Voraussetzungen für Gespräche, hieß am Donnerstag. Der US-Seite mangele es an Aufrichtigkeit. Gao versicherte, dass China in jedem Fall zurückschlagen werde, wenn die amerikanische Seite ihre Androhung von zusätzlichen Strafzöllen auf chinesische Produkte wahr mache. Peking habe sich mit einem umfassenden Plan von Gegenmaßnahmen für eine Verschärfung des Handelskonflikts vorbereitet. Nach wiederholten Forderungen von US-Präsident Donald Trump will China nun gegen den Diebstahl von Technologie-Know-how härter vorgehen.