Globale Wirtschaft

Coface: Welthandel in feindseligem Umfeld

Sanktionen, Kriege und geopolitische Rivalitäten setzen dem Welthandel zu. Die Volumina stagnieren, aber neue Abhängigkeiten und ein neues Gleichgewicht bildeten sich aus, meint Kreditversicherer Coface.

Coface: Welthandel in feindseligem Umfeld

Coface: Welthandel
agiert in
feindseligem Umfeld

lz Frankfurt

Der Kreditversicherer Coface registriert ein „zunehmendes feindseliges Umfeld“ für den freien Welthandel. Der amerikanisch-chinesische Handelskrieg, die Sanktionen gegen Russland, der Konflikt im Nahen Osten und zunehmende Störungen der globalen Schifffahrt hätten bereits dazu geführt, dass der Welthandel als Teil der Gesamtwirtschaft stagniere oder sogar zurückgegangen ist, stellen die Ökonomen in einer Studie zur geopolitischen Fragmentierung fest. Vermehrt würde es dafür nun mehr Handel zwischen Nationen innerhalb geopolitischer Blöcke geben.

Der Anteil des Welthandels an der globalen Wertschöpfung habe von rund 30% Mitte der 70er Jahre auf gut 50% Anfang der 2000er Jahre zugelegt; und dann um diesen Wert trotz diverser Einbrüche oszilliert. Inzwischen geht es laut Coface aber deutlich abwärts. Auch die Containerkapazität habe sich innerhalb eines Jahres dramatisch verringert, von rund 230.000 TEU auf unter 100.000 TEU.

Coface geht aber davon aus, dass der Welthandel daran nicht zerbricht, sondern sich nur anpasst. Verbindungsländer wie Vietnam und Mexiko, die den Handel zwischen rivalisierenden Nationen vermittelten, würden an Einfluss gewinnen. Außerdem gebe es neue Fahrtstrecken wie die Nordseeroute. Die Ökonomen gehen auch davon aus, dass es die rivalisierenden Länder nicht zum Bruch kommen lassen, weil sie trotz ihrer wachsenden geopolitischen Rivalität in struktureller Abhängigkeit stünden. Sie könnten einander ökonomisch „nicht ignorieren“.

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