EZB-KURS IM FOKUS

Constâncio erwartet Anziehen der Inflation

EZB-Vize glaubt an Erfolg des QE-Programms

Constâncio erwartet Anziehen der Inflation

ms/Reuters Frankfurt/Jackson Hole – Unmittelbar vor der nächsten Zinssitzung der Europäischen Zentralbank hat EZB-Vizepräsident Vítor Constâncio das Anleihekaufprogramm (Quantitative Easing, QE) der Euro-Hüter entschieden verteidigt. Zugleich zeigte er sich am Wochenende beim jährlichen Stelldichein der weltweiten Notenbanker im US-Städtchen Jackson Hole zuversichtlich, dass QE dazu beitragen werde, die Inflationsrate wieder in Richtung 2 % zu bekommen. Im August lag sie voraussichtlich bei 0,2 %.Constâncio betonte laut Medienberichten, dass die Inflationsraten im Dezember und zu Jahresbeginn noch negativ gewesen seien. Das sei inzwischen “korrigiert”. Die EZB hatte im März damit begonnen, für monatlich rund 60 Mrd. Euro Wertpapiere aufzukaufen. Zugleich sagte er laut Redemanuskript, dass sich die Verbindung zwischen Inflation und Wirtschaftsaktivität im Euroraum jüngst verstärkt zu haben scheine: “Vorausgesetzt, dass unsere Maßnahmen es schaffen, die Produktionslücke signifikant zu verringern, können wir auf einen wesentlichen Effekt hoffen, der hilft, die Inflation wieder näher an das Ziel heranzurücken.”Unterdessen fuhr die EZB in der vergangenen Woche ihre Käufe wieder etwas hoch. Insgesamt kaufte sie für rund 11,6 Mrd. Euro Wertpapiere, wie sie gestern mitteilte. In der Vorwoche waren es knapp 11,3 Mrd. Euro. Sie kaufte weniger Staats- und öffentliche Anleihen, dafür aber mehr Covered Bonds. Der Bestand an ABS-Papieren reduzierte sich sogar – um 106 Mill. Euro. Grund könnten die Fälligkeit früher erworbener Papiere oder Preisrückgänge sein. Die EZB hat zunehmend Probleme, Verkäufer für ABS-Papiere zu finden.Die US-Notenbank Fed rechnet derweil mit einer steigenden Teuerungsrate und sieht sich deshalb auf Kurs für eine schrittweise Anhebung der Zinsen. “Es gibt gute Gründe zu glauben, dass die Inflation steigen wird”, sagte Vize-Chef Stanley Fischer in Jackson Hole. Er signalisierte, dass sich die Zentralbank nicht von der Konjunkturabkühlung in China beirren lasse. Er ließ aber offen, ob die Fed bereits Mitte September ihren Zins erhöhen wird.