Corona-Pandemie fordert Bund und Länder
wf Berlin
Die Corona-Pandemie treibt den Schuldenstand der öffentlichen Haushalte weiter nach oben. Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte waren zum Ende des ersten Quartals 2021 mit 2,2 Bill. Euro verschuldet. Dies teilte das Statistische Bundesamt mit. Im Vergleich zum Vorjahresquartal waren es 1,5% oder 33,6 Mrd. Euro mehr. Bei Bund und Ländern führt Destatis dies vor allem auf Maßnahmen gegen die Pandemie zurück. Im Vorjahresvergleich wuchs die Verschuldung um 12,8% oder 250 Mrd. Euro.
Mit Blick auf die einzelnen Ebenen des Gesamthaushalts wuchsen die Schulden überall mit Ausnahme der Sozialversicherungen. Letztere wiesen Ende des ersten Quartals 2021 im Vergleich zum Jahresende einen Schuldenstand von wieder 54 Mill. Euro aus. Am stärksten legten die Bundesschulden um 2,0% oder 28,0 Mrd. Euro auf 1,43 Bill. Euro zu. Im Vergleich zum ersten Quartal 2020 lagen die Schulden des Bundes um 17,3% oder 211,1 Mrd. Euro höher. Bei den Ländern stiegen die Schulden per Ende März 2021 zum Vorquartal um 0,6% oder 4,1 Mrd. Euro auf 639,9 Mrd. Euro. Verglichen mit dem Vorjahresquartal lag der Wert um 6,2% oder 37,5 Mrd. Euro höher. Die prozentual höchsten Zuwächse verzeichneten Berlin und Sachsen-Anhalt mit jeweils 3,9% sowie Nordrhein-Westfalen mit 3,4%. Rückgänge gab es in Schleswig-Holstein (–3,3%) und Bayern (–2,7%). Bremen stellte weniger Barsicherheiten für Derivatgeschäfte bereit, so dass der Schuldenstand um 12,8% sank. Der starke Anstieg im gering verschuldeten Sachsen (+259,7%) resultiert Destatis zufolge auch aus Umschichtung in den nichtöffentlichen Bereich – etwa von verbundenen Unternehmen zu Banken. Die Gemeinden und Gemeindeverbände wiesen zum Ende des ersten Quartals einen Schuldenstand von 134,0 Mrd. Euro aus. Gegenüber dem Vorquartal waren es 1,1% oder 1,5 Mrd. Euro mehr.