Corona setzt Beschäftigten weltweit finanziell zu
ast Frankfurt – Der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zufolge ist das Arbeitseinkommen wegen der Corona-Pandemie in den ersten drei Quartalen 2020 um 10,7 % gesunken. Das entspricht Einbußen von 3,5 Mrd. Dollar. Die Verluste fallen deutlich höher aus, als die ILO in ihrem jüngsten Covid-19-Monitor Ende Juni erwartet hatte. Allerdings sind in den nun veröffentlichten Zahlen die unterstützenden Maßnahmen der Regierungen – hierzulande etwa das Kurzarbeitergeld – nicht enthalten.Laut ILO gingen im zweiten Quartal insgesamt 17,3 % der weltweiten Arbeitszeit verloren. Das entspricht etwa 400 Millionen Vollzeitbeschäftigten. Im dritten Quartal wird Schätzungen zufolge ein Minus von 12,1 % erwartet. Für das vierte Quartal erwartet die Organisation einen Rückgang um 8,6 %. Knapp ein Drittel der Erwerbstätigen lebt in Ländern, in denen derzeit nur notwendige Arbeiten ausgeübt werden dürfen. Damit gehen auch große Lohn- und Einkommensverluste einher.Die Negativkorrektur erklärt die Arbeitsorganisation mit der nach wie vor angespannten Situation. Nach einer kurzzeitigen Erholung der Konjunktur in vielen großen Volkswirtschaften hat sich der Aufschwung inzwischen merklich verlangsamt. Am schlimmsten trifft es Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen. Dort übersteigt der Einkommensverlust im Durchschnitt 15 %.Angesichts dieser alarmierenden Zahlen mahnt ILO-Generaldirektor Guy Ryder: “So wie wir unsere Anstrengungen zur Bekämpfung des Virus verdoppeln müssen, müssen wir dringend und angemessen handeln, um die wirtschaftlichen, sozialen und beschäftigungspolitischen Auswirkungen zu überwinden.”