Corona verursacht Defizit beim Bund
wf Berlin – Nach Jahren mit Überschüssen ist beim Bund in der Coronakrise von Januar bis Ende Juni ein Finanzierungsdefizit von 59,7 Mrd. Euro aufgelaufen. Die Nettokreditaufnahme erreichte etwas mehr als 46,0 Mrd. Euro. Der übrige Teil wurde weitgehend aus Kassenmitteln gedeckt. Dies geht aus dem neuesten Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervor.Der Finanzierungssaldo unterliegt unterjährig deutlichen Schwankungen. Das Defizit sei kein Indikator für das Ergebnis am Jahresende, heißt es im Bericht. 2019 schloss der Bund mit einem Plus von 13,3 Mrd. Euro. Für 2020 ist ein Finanzierungsdefizit von 218,1 Mrd. Euro geplant. Wegen der Corona-Pandemie stiegen die Ausgaben in den ersten sieben Monaten dieses Jahres deutlich um 17,1 % auf 234,9 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Einnahmen brachen vor allem die aufkommensstarken Steuerarten – Umsatzsteuer sowie Einkommen- und Körperschaftsteuer – ein. Von Januar bis Juli gingen die Einnahmen des Bundes um rund 11 % auf 175,1 Mrd. Euro zurück. Der Rückgang betraf fast ausschließlich Steuern einschließlich der EU-Eigenmittelabflüsse.