Arbeitsmarkt

Coronakrise trifft Minijobber hart

Mit dem Wegfall von über einer halben Million Minijobs hat die Corona-Pandemie nach Einschätzung des gewerkschaftsnahen WSI-Instituts die Unsicherheit dieser gering entlohnten Beschäftigungsverhältnisse nochmals deutlich gemacht. Dass in der...

Coronakrise trifft Minijobber hart

Reuters Berlin

Mit dem Wegfall von über einer halben Million Minijobs hat die Corona-Pandemie nach Einschätzung des gewerkschaftsnahen WSI-Instituts die Unsicherheit dieser gering entlohnten Beschäftigungsverhältnisse nochmals deutlich gemacht. Dass in der Pandemie vor allem diese Jobs mit Monatsverdiensten bis zu 450 Euro gestrichen worden seien, gehöre zum Konzept, sagte der WSI-Experte Eric Seils am Dienstag: „Stabilität und soziale Sicherheit sind darin nicht angelegt.“ Allein zwischen Ende Juni 2019 und Juni 2020 seien rund 516000 Minijobs weggefallen, unter anderem im Handel und in der Gastronomie, wo sie besonders verbreitet seien.

Das WSI wie auch SPD-Vizefraktionschefin Katja Mast lehnten Pläne der Union ab, die Einkommensgrenze für Minijobber nach der Bundestagswahl auf 550 Euro zu erhöhen, und forderten stattdessen mehr soziale Sicherheit. Für Minijobber werden keine Beiträge zur Arbeitslosenversicherung entrichtet, so dass sie in der Coronakrise auch nicht von Kurzarbeit profitieren konnten. Die für Arbeitnehmer abgaben- und steuerfreien Minijobs sind generell umstritten.