Coronazahlen springen auf Rekordwert
ba/dpa-afx Frankfurt
Die Coronazahlen haben gestern einen neuen Rekordwert in Deutschland erreicht und damit die Debatten um das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Pandemie angeheizt. Das Robert-Koch-Institut (RKI) vermeldete gestern 33949 Neuinfektionen – bisheriger Rekord waren 33777 Fälle am 18. Dezember 2020. Allerdings könnte die Zahl wegen Nachmeldungen nach dem Feiertag in einigen Bundesländern verzerrt sein.
Während Kanzleramtschef Helge Braun mit Blick auf die Lage in den Krankenhäusern erneut ein Spitzentreffen von Bund und Ländern vorschlug, äußerte sich Grünen-Co-Chef Robert Habeck ablehnend. Dass die kostenlosen Tests abgeschafft wurden, bezeichnete Habeck gestern als Fehler. Braun hingegen kritisierte die Entscheidung der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP, die epidemische Lage von nationaler Tragweite am 25. November auslaufen zu lassen. Der Hausärzteverband brachte erneut eine Impfpflicht für Pflegepersonal ins Gespräch, die die Bundesregierung aber ablehnt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Ärzteverbände haben indes den Streit über Booster-Impfungen beigelegt. Man sei sich nun einig, dass allen Geimpften, die vor sechs Monaten vollständig geimpft worden seien, eine Auffrischungsimpfung angeboten werden müsse, hieß es aus dem Gesundheitsministerium. Die Booster sind eines der Themen, über die die Gesundheitsminister von Bund und Ländern derzeit bei einer Konferenz in Lindau beraten.
Wirtschaftsverbände fordern derweil eine Verlängerung der Corona-Wirtschaftshilfen. Die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands, Ingrid Hartges, sagte gestern der dpa: „Das Gastgewerbe leidet immer noch unter den verheerenden Coronafolgen. Von Normalumsätzen ist die Branche noch weit entfernt.“ Sie forderte, die bislang bis Ende 2021 befristete Überbrückungshilfe III Plus, das zentrale Kriseninstrument der Bundesregierung, bis Ende März zu verlängern. Der erleichterte Zugang zur Kurzarbeit soll ebenfalls bis 31. März 2022 verlängert werden, wie das Bundesarbeitsministerium am Mittwoch mitgeteilt hatte.
Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland, Stefan Genth, forderte im dpa-Gespräch ebenfalls eine Verlängerung der Überbrückungshilfe. „Wichtig ist hierbei aber auch, das Verfahren zu vereinfachen und stärker die besonderen Branchenabhängigkeiten zu berücksichtigen.“