Dämpfer für deutschen Jobmarkt

IAB-Arbeitsmarktbarometer gibt nach - Handelskonflikt belastet

Dämpfer für deutschen Jobmarkt

ba Frankfurt – Die Lage am deutschen Jobmarkt bleibt zwar in den kommenden Monaten ausgesprochen gut, der Rückgang der Arbeitslosigkeit wird sich allerdings verlangsamen. So ist der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im April um 0,9 auf 104,5 Punkte gefallen. Im März hatte das Barometer des Forschungsinstituts der Bundesagentur für Arbeit (BA) noch ein Allzeithoch bei 105,4 Zählern erreicht. Einen stärkeren Rückgang des Frühindikators für die mittelfristige Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt gab es zuletzt im August 2011. Der Rückgang beruht auf dem Minus der beiden Subbarometer für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit sowie der Beschäftigung um je 0,9 Punkte. Mit 107, Zählern deutet die Beschäftigungskomponente laut IAB nach wie vor auf eine sehr gute Entwicklung der Beschäftigung an, während die Arbeitslosigkeitskomponente mit 101,8 Punkten günstige, aber deutlich moderatere Aussichten signalisiere.Der aktuelle Stand des seit Februar 2011 erhobenen IAB-Arbeitsmarktbarometers ließe aber dennoch “eine sehr gute Arbeitsmarktentwicklung in den kommenden Monaten erwarten”, betonte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs “Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen”. Den etwas zurückhaltenderen Ausblick der monatlich befragten Chefs der 156 lokalen Arbeitsagenturen führt er auf den konjunkturellen Gegenwind zurück. Der Dämpfer des IAB-Arbeitsmarktbarometers sei vor dem Hintergrund einer drohenden Eskalation von Handelskonflikten mit den USA zu sehen. Dennoch hält Weber den positiven Beschäftigungstrend in Deutschland nicht für gefährdet: “Der deutsche Arbeitsmarktaufschwung hängt nicht an vorübergehenden weltwirtschaftlichen Schwankungen.”Am Freitag veröffentlicht die BA die Daten für den Arbeitsmarkt im April. Erwartet wird im Konsens ein Rückgang der Arbeitslosigkeit um saisonbereinigt 15 000 im Vergleich zum Vormonat nach einem Minus von 19 000 im März. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote dürfte nach Ansicht von Experten wie schon im Vormonat bei 5,3 % liegen. Für das Gesamtjahr prognostizieren die Ökonomen eine Arbeitslosenquote von 5,2 bis 5,3 %. Das IAB selbst sieht den Aufschwung am Höhepunkt. Die Zahl der Erwerbstätigen werde im laufenden Jahr um rund 650 000 auf einen neuen Rekordwert von 44,94 Millionen steigen. Die Zahl der Arbeitslosen wird laut IAB-Prognose bei 2,33 Millionen Personen liegen und damit um rund 200 000 unter dem Jahresdurchschnitt 2017. Dies wäre der niedrigste Stand seit dem Jahr 1990. Das Erwerbspersonenpotenzial erreiche mit einem – vor allem durch Zuwanderung bedingten – Plus von 260 000 Personen im Jahresvergleich einen neuen Höchststand mit 47,23 Millionen Personen. Ebenfalls auf einem neuen Rekordwert erwartet das IAB die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung – 2018 sollen es mit 32,98 Millionen 760 000 mehr Menschen als im Vorjahr sein.Dank der robusten Arbeitsmarktentwicklung dürfte die Stimmung auch bei den Konsumenten anhaltend gut bleiben. Am heutigen Donnerstag legt die GfK ihre aktuelle Umfrage vor. Erwartet wird, dass das Konsumklima für Mai wie auch für April bei 10,9 Punkten liegen wird.