Deutlich bessere Stimmung in der Euro-Wirtschaft

ESI mit Rekordanstieg - IAB-Barometer verbessert

Deutlich bessere Stimmung in der Euro-Wirtschaft

ms Frankfurt – Die Stimmung in der Euro-Wirtschaft hat sich im Juni erheblich verbessert – womit sich die im Mai noch zaghafte Erholung spürbar intensiviert hat. Der von der EU-Kommission erhobene Sentiment Indicator (ESI) stieg zum Vormonat um 8,2 Punkte auf 75,7 Zähler, wie die EU-Behörde gestern mitteilte – der stärkste jemals gemessene Anstieg auf Monatssicht. Der ESI ist ein breit angelegter Indikator, der die Stimmung der Unternehmen und privaten Haushalte misst.Der ESI untermauert damit das Bild einer wirtschaftlichen Erholung im Euroraum nach den schweren Einbußen zu Beginn der Coronakrise. Die Pandemie und die Maßnahmen zur Eindämmung hatten die Wirtschaft im Euroraum im März und April quasi zum Stillstand gebracht. Im zweiten Quartal dürfte sie deutlich zweistellig geschrumpft sein. Auch auf Jahressicht steht ein Rekordminus zu erwarten. Nun scheint die Ausbreitung des Virus zumindest in Europa einigermaßen unter Kontrolle und viele der Eindämmungsmaßnahmen wurden gelockert. Zugleich besteht aber Sorge vor einer zweiten Infektionswelle.Mit den jüngsten Zuwächsen beim ESI seien die Einbrüche vom März und April um etwa 30 % aufgeholt worden, teilte die EU-Kommission mit. Die Erholung im Juni zog sich quer durch alle Wirtschaftssektoren. Im Mai hatte es nur in der Industrie einen positiven Trend gegeben. Die Konsumenten waren im Juni wie im Mai besserer Laune. Der ESI liegt allerdings trotz des Sprungs im Juni immer noch unterhalb des Niveaus vom Jahresbeginn (siehe Grafik). Experten hatten im Juni zudem sogar einen Anstieg auf 80 Zähler erwartet.Durchaus positiv ist, dass auch der separat ausgewiesene Indikator für die Beschäftigungsperspektiven im Juni stark anstieg, nachdem er in der Krise eingebrochen war. Dazu passt, dass auch die Stimmung auf dem deutschen Arbeitsmarkt langsam wieder besser wird. Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) verbesserte sich im Juni im Vergleich zum Mai um 0,8 Zähler auf 94,6 Punkte, wie das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit gestern mitteilte. Sentix-EBI gibt deutlich nachUnterdessen zeigt der neueste Euro Break-up Index, dass sich Sorgen einiger Anleger um die Stabilität der Eurozone, die jüngst aufgrund der Coronakrise und des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zur EZB-Politik sichtbar war, wieder gelegt hat. Der EBI fiel im Juni deutlich auf 7,7 % zurück. Auch der Teilindex für Italien als Euroraum-Hauptsorgenkind fiel auf 5,8 %. Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner erwartet für die nächsten Monate aber weiter Schwankungen. “Die wechselhafte Tendenz der letzten drei Jahre dürfte uns erhalten bleiben”, so Hübner.