Deutlicher Anstieg der US-Erzeugerpreise
det Washington – US-Erzeugerpreise sind im März so stark gestiegen wie seit fünf Monaten nicht mehr. Dies dürfte nach Einschätzung von Experten aber keinen Einfluss auf die Entscheidung der Notenbank haben, vorläufig von weiteren Zinserhöhungen Abstand zu nehmen. Die allgemeine Verteuerung war nämlich vorwiegend das Ergebnis deutlich höherer Benzinpreise. Die Kernrate hingegen war im Monatsvergleich unverändert.Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, zogen die saisonbereinigten Produzentenpreise gegenüber Februar um 0,6 % an, die stärkste Zunahme seit Oktober 2018. Die Jahresrate erreichte 2,2 %, der höchste Wert, seitdem das Ministerium für Dezember ein Plus von 2,5 % ermittelt hatte. Bankvolkswirte hatten für März mit einem Anstieg um etwa 0,4 % und mit einer Verteuerung um 1,9 % gerechnet. Die Kernrate, welche auf Erzeugerebene neben Energie und Lebensmitteln auch Handelsleistungen ausklammert, betrug im Jahresvergleich 2,0 %.Getrieben wurde die Entwicklung von Waren, die um 1,0 % teurer waren als im Februar, die größte Zunahme seit Mai 2015. Diese war für etwa 80 % des gesamten Preisanstiegs verantwortlich. Innerhalb dieser Kategorie führt der Bericht den größten Teil der Zunahme auf erheblich gestiegene Benzinpreise zurück. Diese waren im März im Monatsvergleich um 16,0 % geklettert. Dienstleistungen verteuerten sich in der Berichtsperiode um 0,3 %.Analysten sehen sowohl in den Erzeugerpreisen als auch dem Bericht zu den März-Verbraucherpreisen ein Zeichen dafür, dass es der Fed gelungen ist, die Inflation in Schach zu halten. Dies bestätigt auch der PCE-Preisindex, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed, dessen Jahresrate im Januar 1,4 % und ohne Energie- sowie Lebensmittelpreise 1,8 % betrug.Dass sich der Aufschwung am Arbeitsmarkt fortsetzt, bestätigt indes der überraschend starke Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosengeld. Diese gaben vergangene Woche um 8 000 auf 196 000 nach und purzelten somit auf den tiefsten Stand seit Oktober 1969. Der Vierwochenschnitt sank von 214 000 auf 207 000.