Deutsche Haushalte leiden unter negativer Rendite

Bundesbank: Gesamtrendite 2018 bei -2,5 Prozent

Deutsche Haushalte leiden unter negativer Rendite

ms Frankfurt – Die privaten Haushalte in Deutschland haben 2018 mit ihren Sparvermögen und ihrem Wertpapierbesitz unter Berücksichtigung der Inflation eine stark negative Gesamtrendite erzielt – das heißt also, in ganz isolierter Betrachtung unter dem Strich Vermögen verloren. Das geht aus neuen Berechnungen der Bundesbank hervor. Anfang 2019 hat sich die Situation zwar deutlich verbessert – die Rendite war aber weiterhin negativ.Wie die Bundesbank in ihrem gestern veröffentlichten Monatsbericht schreibt, fiel die reale Portfoliorendite der Privathaushalte im Jahresverlauf 2018 auf etwa – 2,5 %. Die Gesamtrendite setzt sich aus den Renditen auf Bankeinlagen, Wertpapieren wie Aktien und Ansprüchen gegenüber Versicherungen zusammen. Letztmalig hatte sie unter Abzug der Inflation im Jahr 2011 unterhalb von 0 % gelegen.Die Bundesbank-Berechnungen dürften die Debatte über die Folgen der ultralockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) anheizen. Vor allem Sparkassen und Genossenschaftsbanken in Deutschland kritisieren immer wieder eine “schleichende Enteignung” der deutschen Sparer. Die EZB hält stets dagegen und beklagt eine einseitige Betrachtung allein der Effekte für die Sparguthaben. Zuletzt hat diese Diskussion wieder zugenommen, weil die EZB angesichts der schwächelnden Euro-Konjunktur auf eine neuerliche Lockerung zusteuert.Gedämpft wird die reale Gesamtrendite seit Jahren insbesondere durch den Beitrag der vom Volumen her wichtigen Bankeinlagen, der laut Bundesbank seit Ende 2016 unverändert im negativen Bereich liegt. Bargeld und Sichteinlagen machen rund 40 % des Geldvermögens der Deutschen aus. Dagegen sorgte die positive Entwicklung der Wertpapierkurse zu Jahresbeginn dafür, dass sich die Gesamtrendite im ersten Quartal deutlich auf -0,1 % erholte.Trotz der negativen realen Gesamtrendite hat sich indes das Geldvermögen der Deutschen auch im ersten Vierteljahr erhöht, wie die Bundesbank Mitte Juli mitgeteilt hatte. Gegenüber dem vierten Quartal 2018 stieg es laut der Notenbank um gut 153 Mrd. Euro oder 2,6 % auf nun 6 170 Mrd. Euro.