Deutsche Industrie fordert Reform der WTO

Altmaier setzt auf Handelsdeal der EU mit den USA

Deutsche Industrie fordert Reform der WTO

ms Frankfurt – Die deutsche Industrie hat den zunehmenden Handelsprotektionismus weltweit kritisiert und zur Überwindung eine grundlegende Reform der Welthandelsorganisation WTO gefordert. “Immer mehr WTO-Mitglieder schirmen ihre Märkte vor ausländischer Konkurrenz ab”, sagte gestern der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der deutschen Industrie, Joachim Lang. Die Anzahl handelsbeschränkender Maßnahmen der G20 habe sich seit 2012 mehr als verdoppelt.Der WTO drohe der Relevanzverlust, so der BDI. “Eine Reform der WTO ist dringend nötig: Es muss darum gehen, Stillstand zu beenden und sich den aktuellen Herausforderungen des Welthandels anzupassen”, sagte Lang. Der BDI plädiert in einem Positionspapier unter anderem für eine Beseitigung marktverzerrender Praktiken, eine erhöhte Transparenz und Einhaltung von Notifikationsvorgaben und mehr Flexibilität in WTO-Abkommen.Aktuell liefern sich insbesondere die USA und China als die weltgrößten Volkswirtschaften einen Handelskrieg, der zunehmend zur großen Belastung für die Weltwirtschaft wird. Zuletzt gab es vor allem von US-Seite immer wieder widersprüchliche Signale über die Chancen einer gütlichen Einigung.Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sieht unterdessen wegen der globalen Konjunkturabkühlung größere Chancen auf eine Einigung im Handelsstreit zwischen der EU und den USA. Alle Beteiligten hätten eine Entwicklung erkannt, die für die Wirtschaft nicht gut sei und Arbeitsplätze gefährde, sagte der CDU-Politiker am Dienstag im Deutschlandfunk. Deshalb sei die Bereitschaft, über Lösungen zu sprechen, inzwischen größer.