Deutsche Industrie hat gut gefüllte Auftragsbücher
ba Frankfurt – Ungeachtet der Handelskonflikte und im Jahresverlauf gesunkener Auftragseingänge kann sich die deutsche Industrie über prall gefüllte Orderbücher freuen. Dies zeigt der Blick auf den Auftragsbestand, der im August preis-, kalender- und saisonbereinigt um 0,3 % über dem Niveau des Vormonats lag, sowie die Reichweite, die das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mit 5,5 (Juli: 5,6) Monaten angibt. Nicht erledigte Aufträge aus dem Ausland erhöhten sich mit 0,3 % etwas stärker als die Bestände aus Inlandsaufträgen mit 0,2 %. Unterteilt nach Branchen zeigten die Hersteller von Vorleistungsgütern den stärksten Zuwachs (+ 0,7 %), gefolgt von den Produzenten von Konsumgütern (+ 0,5 %) und Investitionsgütern (+ 0,2 %).Da Bestellungen storniert werden können, liefert der Auftragsbestand in Verbindung mit der Abwicklungszeit ein zuverlässigeres Bild der konjunkturellen Dynamik des verarbeitenden Gewerbes als der Ordereingang allein. Der Auftragsbestand umfasst die Summe der Auftragseingänge am Ende des Berichtsmonats, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Umsätzen geführt haben und nicht storniert wurden. Die Reichweite gibt an, wie viele Monate ohne Neugeschäft und Stornierungen die Unternehmen weiter produzieren müssen, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Eine hohe Reichweite puffert daher auch magere Zeiten ab. Das dickste Polster haben die Hersteller von Investitionsgütern (August: 7,7 Monate/Juli: 7,6 Monate), gefolgt von den Produzenten von Vorleistungsgütern (3,0/3,1) sowie dem Bereich der Konsumgüter (2,0/2,0).