Deutsche Industrie wartet mit Rekorden auf
ba Frankfurt
Die deutsche Industrie wartet im Februar auch dank des Rückenwindes der Auslandsnachfrage mit Rekorden auf: Der Auftragsbestand legte nicht nur den neunten Monat in Folge zu, sondern auch so kräftig wie noch nie seit Beginn der Zeitreihe 2015. Zudem erreichte die Reichweite noch nie gesehene Niveaus. Damit beweist die Industrie auch in der dritten Coronawelle Stärke. Allerdings haben vorübergehende Belastungen dafür gesorgt, dass die Industrie die Rückgänge der von den Infektionsschutzmaßnahmen gebremsten Teile der deutschen Wirtschaft nicht vollständig kompensiert haben dürfte und das deutsche Bruttoinlandsprodukt somit im ersten Quartal geschrumpft ist, wie die Bundesbank in ihrem Monatsbericht April schreibt.
Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) ist der Auftragsbestand im verarbeitenden Gewerbe preis-, saison- und kalenderbereinigt um 1,3% zum Vormonat gestiegen. Die offenen Aufträge aus dem Inland lagen um 1,9% über dem Vormonatsniveau, bei den unerledigten Auslandsbestellungen beträgt das Plus 1,1%. Im Vergleich zu Februar 2020, also dem Monat vor Beginn des ersten Lockdowns in Deutschland, ist das Orderbuch 6,9% dicker.
Seit Mai 2020 – dem Ende des ersten Lockdowns – legen die Auftragseingänge jeden Monat zu. Da allerdings die Produktion nicht im selben Maße Schritt gehalten hat – etwa wegen der Lieferengpässe –, haben sich die Auftragsbestände und auch die Reichweite erhöht. Laut Destatis liegt die Reichweite nun bei rekordhohen 7,1 Monaten nach 6,9 Monaten im Januar. So lange müssten Unternehmen theoretisch produzieren, um die vorhandene Nachfrage abzuarbeiten, wenn der Umsatz gleich bleibt und keine neuen Bestellungen dazukommen.