Deutsche Konjunktur "weniger dynamisch"

Bundesbank: Exporte bremsen ab - Konsum stützt

Deutsche Konjunktur "weniger dynamisch"

ks Frankfurt – Schwächere deutsche Exporte haben nach Einschätzung der Bundesbank im Sommer den Schwung in der deutschen Wirtschaft etwas gebremst. “Die Aufwärtsbewegung der gesamtwirtschaftlichen Aktivität in Deutschland hat sich im dritten Vierteljahr 2015 fortgesetzt, wenngleich möglicherweise vorübergehend etwas weniger dynamisch als zuvor”, heißt es im Oktoberbericht der Zentralbank.Dennoch stufen die Volkswirte der Bundesbank die konjunkturelle Grundtendenz der größten Euro-Volkswirtschaft als “nach wie vor recht kräftig” ein. Ausschlaggebend hierfür sei die anhaltend gute Konsumkonjunktur. Der Beschäftigungsaufbau habe sich verstärkt, und die “realen Einkommen der privaten Haushalte profitieren zusätzlich von höheren Verdiensten und niedrigeren Energiepreisen”. Dass die Verbraucher die günstigen Rahmenbedingungen für zusätzliche Ausgaben nutzen, zeigt sich laut Bundesbank an den steigenden Umsätzen in einigen konsumnahen Dienstleistungsbereichen wie dem Einzel- und dem Kfz-Handel sowie dem Gastgewerbe. Hingegen habe die Baukonjunktur seit den witterungsbegünstigten Wintermonaten an Kraft eingebüßt.Allerdings komme, heißt es im Monatsbericht weiter, die Aktivität in der Industrie weiterhin nicht in Fahrt. Die Industrieproduktion bewege sich “im Großen und Ganzen seitwärts, die Exportgeschäfte konnten das zuvor erreichte sehr hohe Niveau nicht halten, und der industrielle Auftragseingang hat seinen zwischenzeitlichen Schwung wieder verloren”.Damit haben sich die zuvor geweckten Erwartungen einer Belebung der Industriekonjunktur nicht erfüllt, wie die Bundesbank resümiert. Gleichzeitig schränken ihre Konjunkturexperten ein, dass aber auch nicht von einer Verschlechterung auszugehen sei. Darauf deuteten die gemäß den Erhebungen des Ifo-Instituts zuletzt verbesserten Geschäftserwartungen der Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe hin (siehe eigenen Bericht auf dieser Seite). Insbesondere äußerten sich viele Unternehmen hinsichtlich ihrer Produktionspläne wieder spürbar optimistischer, betont die Bundesbank.