Deutsche Wirtschaft schaut pessimistischer nach vorn

Stimmung auf Sechsjahrestief

Deutsche Wirtschaft schaut pessimistischer nach vorn

arp Frankfurt – Die sich eintrübende Konjunktur verdirbt der deutschen Wirtschaft gründlich die Laune. Das ergibt eine Umfrage des britischen Analysehauses IHS Markit unter 800 Unternehmen aus Produktion und Dienstleistung in Deutschland.Die Umfrage zu den Geschäftsaussichten in den kommenden zwölf Monaten, die allerdings schon zwischen dem 12. und dem 25. Februar durchgeführt wurde, bringt die Ängste der deutschen Wirtschaft vor einer globalen konjunkturellen Abkühlung und dem Ausgang des Brexit ebenso zu Tage wie Sorgen um die heimische Autoindustrie und die Eskalation von Streitigkeiten im Welthandel. Abwärtstrend verfestigtIn der Konsequenz ist die Stimmung so schlecht wie seit mehr als sechs Jahren nicht mehr. Zwar geht immer noch die Mehrheit der befragten Unternehmen von besseren anstatt von schlechteren Geschäften aus. Der Saldo (die Zahl der positiv gestimmten Befragten, abzüglich der negativ Gestimmten) von 20 % ist aber der niedrigste seit dem Jahresende 2012 und fällt in Deutschland auch niedriger aus als in der Eurozone (25 %) oder weltweit (24 %). Zudem hat sich der seit Mitte des vergangenen Jahres zu beobachtende Abwärtstrend verfestigt. Bei der vorangegangenen Umfrage im Oktober 2018 lag der Saldo der Befragten in Deutschland noch bei 25 %. Dahinter, so IHS Markit, steckt insbesondere ein Absacken des Produzentenvertrauens auf einen Saldo von nur 6 %. Nur zweimal seit Start der Umfrage – Anfang 2009 und am Jahresende 2012 – wurde ein geringerer Wert gemessen. Optimistischer sind die Dienstleister mit einem Saldo von 27 %, was freilich auch ein Vierjahrestief markiert, so das britische Analysehaus. Neue ArbeitnehmerImmerhin: Für den Arbeitsmarkt zeichnet die Umfrage eine positive Tendenz. Ein Saldo von 25 % der befragten Dienstleister plant Neueinstellungen, damit liegt der Wert nur knapp unter dem bisherigen Rekordhoch von 29 % vom Februar 2018. Bei den Produzenten liegt der Saldo der befragten Firmen, die Neueinstellungen planen, indes bei lediglich 6 %. Zusammengenommen sind die deutschen Produzenten und Dienstleister aber die Optimistischen in der Eurozone und müssen sich in der Umfrage global lediglich Brasilien und Japan geschlagen geben.Ein positives Bild zeigt sich auch bei den Investitionen. Sowohl Dienstleister als auch Produzenten wollen sie in den kommenden zwölf Monaten erhöhen.