Deutscher Jobmarkt bricht weitere Rekorde

Arbeitslosenquote sinkt unter 5 Prozent

Deutscher Jobmarkt bricht weitere Rekorde

ba Frankfurt – Dank der fortgesetzten Herbstbelebung hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) auch für Oktober neue Rekordwerte gemeldet. So ist erstmals seit der Wiedervereinigung die Arbeitslosenquote unter die Marke von 5 % gefallen. Zudem waren im August erstmals mehr als 33 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, wie Behördenchef Detlef Scheele laut Reuters bei der Vorlage der Arbeitsmarktzahlen in Nürnberg sagte. Und auch für den Ausbildungsmarkt 2017/2018 zog die BA eine positive Bilanz.Laut Angaben der BA ist die Zahl der Arbeitslosen im Oktober mit der fortgesetzten Herbstbelebung auf 2,204 Millionen gesunken und damit auf den niedrigsten Oktober-Wert seit der Wiedervereinigung. Dies sind 53 000 Personen weniger als im September und 185 000 weniger als im Oktober 2017. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Punkte auf 4,9 % zurück. Zur Vollbeschäftigung reicht diese Quote allerdings noch nicht – Experten sehen diese bei 2 bis 3 % erreicht. In Teilen Bayerns und Baden-Württembergs ist dies laut Scheele gegeben, nach Bundesländern betrachtet reicht die Spanne von 2,6 % (Bayern) bis 9,5 % (Bremen): “Das zeigt, dass man Marken erreichen kann, von denen wir vor drei Jahren nicht geträumt haben.” Saisonbereinigter RückgangAber auch ohne die Herbstbelebung ist die Arbeitslosigkeit zurückgegangen: Saisonbereinigt waren 11 000 Personen weniger als im Vormonat ohne Job. Üblicherweise sinkt die Arbeitslosigkeit im Herbst, wenn viele Schulabgänger eine Ausbildung starten und nach der Sommerpause die Arbeitskräftenachfrage steigt. Für den Turnus 2017/2018 war erstmals seit 1994 die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen höher als die Zahl der gemeldeten Bewerber. Allerdings hätten regionale, berufliche und qualifikatorische Ungleichgewichte weiter zugenommen, beklagte Scheele: “In der Folge blieben erneut deutlich mehr Ausbildungsstellen unbesetzt als im letzten Jahr. Gleichzeitig hat sich auch die Zahl der unversorgten Bewerber leicht erhöht.” Er appellierte daher an die Bewerber, auch Alternativen für den Traumberuf in Betracht zu ziehen, sowie an die Wirtschaft, “sich hinsichtlich nicht ganz so guter Kandidaten offen” zu zeigen.Der positive Trend am Arbeitsmarkt spiegelt sich auch bei der sogenannten Unterbeschäftigung wider. Hier werden auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist zum Vormonat saisonbereinigt um 9 000 auf 3,142 Millionen gesunken, dies entspricht einem Rückgang von 223 000 Personen im Jahresvergleich. Auch sind Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung weiter gestiegen.Laut Statistischem Bundesamt ist die Zahl der Erwerbstätigen im September saisonbereinigt im Monatsvergleich um 39 000 auf 45,18 Millionen und damit ebenfalls auf einen neuen Rekordwert geklettert. Laut BA beruht der Anstieg “weit überwiegend” auf dem Zuwachs bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, die im Jahresvergleich um 715 000 zugelegt hat. Insgesamt waren im August 33,11 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Saisonbereinigt ein Anstieg zum Juli um 56 000.”Auf diese Zahlen kann Deutschland stolz sein”, so Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), der auf den Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit um 93 000 gegenüber Oktober 2017 verwies.