Deutschland werden 0,8 Prozent Wachstum zugetraut
Die deutsche Volkswirtschaft dürfte sich auch in diesem Jahr robust entwickeln. Im Median prognostizieren Volkswirte aus Banken, Versicherungen und Instituten ein Wachstum von 0,8 %, also in etwa die gleiche Expansionsrate wie für 2012.ks Frankfurt – Konjunkturanalysten haben ihre Wirtschaftsprognosen für Deutschland in den zurückliegenden Wochen erneut etwas gesenkt. Sie gehen aber noch immer von einem vergleichsweise zufriedenstellenden Wachstum aus, das mit einer Ausweitung des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,8 % in der Nähe des Wachstumspotenzials liegen dürfte. Vor zwei Monaten waren für 2013 noch 1,0 % im Median vorausgesagt worden (vgl. BZ vom 7. 11. 2012).Für 2012 gehen die Ökonomen im Mittel von einem BIP-Plus von 0,8 % aus. Der konjunkturelle Tiefpunkt wird von den meisten Prognostikern im Schlussquartal des abgelaufenen Jahres verortet. Spätestens im Frühjahr dürfte die deutsche Volkswirtschaft nach diesen Einschätzungen aber an Fahrt zulegen, und zwar dann, wenn auch wichtige Exportmärkte wie Ostasien oder Nordamerika wieder auf Erholungskurs sind.Der Privatverbrauch in Deutschland dürfte sich als Konjunkturstütze erweisen. Im Median beläuft sich die 2013er-Prognose auf 1,0 % Wachstum. Das sind 0,1 Prozentpunkte weniger als die Prognose von vor zwei Monaten. Der Staatskonsum dürfte in diesem Jahr ähnlich spürbar expandieren.Die Medianprognose für die Anlageinvestitionen verliert auf Zweimonatsschrift allerdings 0,8 Prozentpunkte und steht aktuell bei plus 0,7 %. Nach einem Rückgang 2012 um 1,8 % wird für dieses Jahr also wieder mit einer Zunahme der Investitionstätigkeit gerechnet.Die prognostizierten Wachstumsraten des Außenhandels unterscheiden sich nicht wesentlich von den Prognosen vom November. Die Exporte dürften mit einer Jahresrate von 3,9 % wachsen (+ 0,1 Prozentpunkte gegenüber der vorherigen Prognose) und die Importe mit einer Rate von 4,4 % zulegen (- 0,2 Prozentpunkte).Die Verbraucherpreise werden im laufenden Jahr vermutlich nur moderat steigen. Die Mehrheitsprognose beläuft sich auf einen Anstieg um 1,9 %, was dem mittelfristigen Ziel der Europäischen Zentralbank für den gesamten Euroraum von “knapp unter 2 %” entspräche.Der deutsche Arbeitsmarkt dürfte sich auch weiterhin solide entwickeln. Prognostiziert wird für 2013 eine Arbeitslosenquote von 6,9 %. Dies wären 0,1 Prozentpunkte mehr als 2012 und ebenfalls 0,1 Prozentpunkte mehr als bislang vorausgesagt. Im Dezember lag sie den amtlichen Angaben zufolge bei 6,7 %.——Median und Internet- jeden Monat fasst das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Auftrag der Börsen-Zeitung die Konjunkturprognosen von Bankenvolkswirten, Forschungsinstituten sowie supranationalen Institutionen für Deutschland und den Euroraum zusammen – in die Auswertung gehen jeden Monat rund 20 Prognosen für jeden der beiden Wirtschaftsräume ein; berücksichtigt werden nur Prognosen, die nicht älter als zwei Monate sind – das ZEW ermittelt die mittlere Prognose (Median) für das Bruttoinlandsprodukt, seine Nachfrageaggregate sowie Inflation, Arbeitsmarkt und Industrieproduktion, des weiteren Voraussagen zur Zinsentwicklung für das laufende und für das Folgejahr; zum Vergleichszweck werden aktuelle Marktdaten geliefert – ausgewiesen wird der Median (also die mittlere der abgegebenen Prognosen), da dieser weniger von Ausreißern beeinflusst wird als der Mittelwert – beide Tabellen mit den Medianen sowie den Höchst- und Tiefstprognosen werden ab sofort jeden Monat im Internet veröffentlicht: http://www.zew.de/de/publikationen/konjunkturanalysen/konjunkturanalysen.php3http://www.boersen-zeitung.de/tableau- jeden Monat bietet die Börsen-Zeitung in ihrer Druckausgabe eine tiefe Analyse einer der beiden Prognosetabellen jeweils im Wechsel——