REFORM DER WELTHANDELSORGANISATION - MEILENSTEINE DER WTO

Die wichtigsten Abkommen

Börsen-Zeitung, 31.8.2018 jw Frankfurt - Das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen (GATT) aus dem Jahr 1947 war das erste multilaterale Freihandelsabkommen. Es schreibt vor, Zölle und andere Hemmnisse im internationalen Handel abzubauen. Das...

Die wichtigsten Abkommen

jw Frankfurt – Das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen (GATT) aus dem Jahr 1947 war das erste multilaterale Freihandelsabkommen. Es schreibt vor, Zölle und andere Hemmnisse im internationalen Handel abzubauen.Das Übereinkommen über handelsbezogene Aspekte der Rechte des geistigen Eigentums (TRIPS) setzt Mindeststandards, die unter anderem die Rechte von Urhebern, Erfindern oder Markeninhabern sowie Betriebsgeheimnisse schützen. Bisher wurde das Abkommen erst einmal revidiert, um den ärmeren WTO-Mitgliedern einen verbesserten Zugang zu generischen Medikamenten zu ermöglichen. Eine Revision in Bezug auf Chinas staatliche Regelungen, die den Technologietransfer, etwa bei öffentlichen Aufträgen oder Joint Ventures zwingend vorschreiben, wollen die USA, die EU und Japan nun ins Auge fassen.Das Übereinkommen über den Handel mit Dienstleistungen (GATS) ist das erste multilaterale Abkommen zur fortlaufenden Liberalisierung des internationalen Dienstleistungshandels. Es erfasst Dienstleistungsbereiche wie Finanzdienstleistungen, Telekommunikation und Tourismus. Momentan arbeiten 23 Staaten an einem neuen Abkommen zum Handel mit Dienstleistungen (TiSA).Das Übereinkommen über das öffentliche Beschaffungswesen (GPA) ist ein plurilaterales Abkommen, das heißt, es ist nicht für alle WTO-Mitglieder verbindlich, sondern nur für solche, die es ratifiziert haben. Neben Vorschriften zur Gewährleistung eines fairen und transparenten Vergabeverfahrens enthält es Verpflichtungen der Vertragsstaaten hinsichtlich des Zugangs zu ihren Beschaffungsmärkten.Das Abkommen über Handelserleichterungen (TFA) ist mit 135 Unterzeichnern das größte multilaterale Abkommen seit 1994. Es umfasst Maßnahmen zur Verbesserung des grenzüberschreitenden Warenverkehrs durch eine größere Transparenz, die Straffung von Zollverfahren, Bürokratieabbau und eine stärkere Kooperation von Zollbehörden. So sollen Handelskosten weltweit durchschnittlich um 14 % sinken.