Inflation

Dienstleistungen treiben US-Erzeugerpreise

Höhere Gewinne im Groß- und Einzelhandel haben im Juni die US-Erzeugerpreise steigen lassen. Angesichts anderer Daten, die auf geringere Inflation hindeuten, gilt eine Zinssenkung im September dennoch als wahrscheinlich.

Dienstleistungen treiben US-Erzeugerpreise

Dienstleistungen treiben
US-Erzeugerpreise

Starker Gewinnanstieg im Groß- und Einzelhandel

det Washington

Getrieben von teureren Dienstleistungen sind die US-Erzeugerpreise im Juni stärker gestiegen als erwartet. Wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums berichtete, legten die saisonbereinigten Preise auf Produzentenebene gegenüber dem Vormonat um 0,2% zu. Erwartet hatten Bankvolkswirte ein Plus von 0,1%. Im Mai waren die Preise unverändert geblieben. Die Jahresrate lag bei 2,6%. Das ist der höchste Wert, den das BLS seit März 2023 gemeldet hat. Die Kernrate, die bei den Erzeugerpreisen neben Energie und Lebensmitteln auch Handelsleistungen ausklammert, war im Vormonatsvergleich unverändert und zog auf Jahressicht um 3,1% an. 

Zu den höheren Preisen trugen fast ausschließlich Dienstleistungen bei, die sich gegenüber Mai um 0,6% verteuerten. Bei Waren gaben die Erzeugerpreise sogar deutlich nach. Für den größten Anteil der Teuerung waren Handelsleistungen verantwortlich. Diese erfassen die Gewinnmargen im Einzelhandel und im Großhandel. Laut BLS konnte der Handel seine Gewinne gegenüber dem Vormonat um 1,9% steigern. Einen deutlichen Kontrast dazu boten die Warenpreise, die um 0,5% nachgaben und im Mai um 0,8% gesunken waren.

Unterdessen glauben Ökonomen nicht, dass ein Monatswert in den Reihen der Notenbank dem wachsenden Optimismus bezüglich der nachlassenden Inflation Abbruch tun wird. Schließlich hatten zuletzt sowohl der Verbraucherpreisindex (CPI) als auch der PCE-Preisindex darauf hingedeutet, dass sich die Teuerung weiter auf das Inflationsziel von 2% hinbewegt. Das Fed Watch Tool der CME Group ging nach der Veröffentlichung des Erzeugerpreisindex (PPI) mit einer Wahrscheinlichkeit von über 90% davon aus, dass die Währungshüter im September den Leitzins um 25 Basispunkte senken werden.  

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