DIHK: USA bleiben wichtigster Exportkunde

Plus von 5 Prozent in diesem Jahr erwartet

DIHK: USA bleiben wichtigster Exportkunde

Reuters Berlin – Trotz Verunsicherung über den Kurs des neuen Präsidenten Donald Trump in der Handelspolitik erwartet die deutsche Wirtschaft ein kräftiges Wachstum ihrer US-Exporte. “Ein Plus von 5 % ist in diesem Jahr möglich”, sagte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier, am Mittwoch zur Nachrichtenagentur Reuters. “Damit bleiben die USA unser Exportkunde Nummer eins.” Mit seiner Drohung von Importzöllen von 35 % auf Autoimporte hatte Trump zuletzt die Sorge vor einem Handelskrieg geschürt.Der DIHK erwartet, dass die US-Konjunktur zumindest kurzfristig anziehen dürfte angesichts der von Trump angekündigten Investitionen in die Infrastruktur, des Bürokratieabbaus und geringerer Unternehmenssteuern. “Davon profitieren auch die deutschen Exporteure”, sagte Treier. “Zumal der Euro weiter schwächeln und das Geschäft ebenfalls beleben dürfte.” Kostete er im vergangenen Jahr noch bis zu 1,15 Dollar, so notiert er derzeit nur noch bei knapp 1,07 Dollar. Das macht deutsche Waren in Übersee billiger.Die Ausfuhren in die weltgrößte Volkswirtschaft summierten sich in den ersten elf Monaten 2016 auf 98,4 Mrd. Euro. Auch wenn sie damit um rund 6 % zum Vorjahreszeitraum fielen, sind das immer noch fast 5 Mrd. Euro mehr, als im zweitplatzierten Frankreich umgesetzt wurde. Das Nachbarland war von 1961 bis 2014 ununterbrochen größter Abnehmer von Waren “made in Germany” und wurde 2015 von den Vereinigten Staaten abgelöst. “Das US-Geschäft hat im vergangenen Jahr einen gehörigen Dämpfer erlitten”, sagte Treier. “Dennoch haben die Staaten ihre Stellung als unser größter Kunde verteidigt.” Auch der Handel mit Frankreich schrumpfte im vergangenen Jahr. Die Exporte dorthin nahmen um knapp 2 % ab. Die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone leidet seit Jahren unter einer mauen Konjunktur.