DIW erwartet stabiles Wachstum der Wirtschaft
ba Frankfurt – Die deutsche Wirtschaft wird im zweiten Quartal wohl nur noch halb so stark zulegen wie zu Jahresbeginn. Das Konjunkturbarometer des DIW Berlin deutet ein Wirtschaftswachstum von 0,3 % für den laufenden Abschnitt im Vergleich zum Vorquartal an. Im ersten Vierteljahr hatte die Wirtschaft um 0,7 % zugelegt – dies war das größte Plus seit zwei Jahren. “Derzeit sehen wir weder Anzeichen für eine nennenswerte Unterauslastung noch für eine Überhitzung – die deutsche Wirtschaft wächst stabil”, sagt DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner.Der private Verbrauch werde dank anziehenden Beschäftigungsaufbaus und steigender Löhne “weiter merklich ausgeweitet werden”, allerdings dürfte die Dynamik etwas geringer ausfallen als in den vergangenen beiden Jahren, so DIW-Experte Simon Junker. Auch die Auslandsnachfrage lege zu, wenn auch nur leicht: “Zwar haben die Exporte zuletzt Fahrt aufgenommen, die Erwartungen der Unternehmen bleiben aber verhalten”, sagt Junker. Das Münchener Ifo-Institut hingegen berichtete vor wenigen Tagen, dass die Zuversicht hinsichtlich des Exportwachstums wieder leicht zugelegt habe. Die nur schleppende Produktionsexpansion im verarbeitenden Gewerbe erklärten die DIW-Forscher mit der schwachen Investitionsdynamik, die durch Sorgen um die Zukunft der EU gedämpft werde, “aber auch durch eine falsche Priorisierung öffentlicher Ausgaben in Deutschland”, wie Junker sagte.