Dutzende Weltkonzerne wollen Klimawandel stoppen

Aufruf: CO2-Ausstoß verteuern

Dutzende Weltkonzerne wollen Klimawandel stoppen

ge Berlin – Gut ein halbes Jahr vor dem Weltklimagipfel in Paris, auf dem ein Nachfolgevertrag für das Kyoto-Protokoll mit verbindlichen Klimazielen vereinbart werden soll, haben 43 CEOs weltweit tätiger Konzerne einen Appell veröffentlicht, in dem sie von der Politik konkrete Maßnahmen zur Minderung des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) fordern. Zugleich bieten die Chefs internationaler Finanz- und Industrieunternehmen ihre Mitarbeit an, um den globalen Temperaturanstieg unter 2 Grad zu halten, ab dem Wissenschaftler heftige Klimaturbulenzen erwarten. Dabei halten sich die CEOs – aus Deutschland haben die Chefs von Allianz, Munich Re und Deutscher Post den Aufruf unterzeichnet – nicht bei möglichen Einwänden auf: “Die wissenschaftliche Debatte ist vorbei, der Klimawandel ist real und adressierbar.” Um dagegenzuhalten, verpflichten sich die Vorstandschefs freiwillig, den CO2-Fußabdruck ihrer Konzerne zu reduzieren – und auch dafür zu sorgen, dass Zulieferer entsprechend handeln.Sie eint die Überzeugung, dass Innovationen bei der CO2-Minderung eine wichtige Rolle spielen. Da ein neuer Volvo – deren CEO Olof Persson ebenfalls unterzeichnete – weniger Schadstoffe ausstößt als ein alter, ist der Aufruf auch für Hersteller per se klimaschädlicher Produkte tragbar. Zugesagt wird ferner, Klimarisiken in die Entscheidungsfindung einzubeziehen – auch weil sich daraus Wachstumschancen ergäben.Die CEOs plädieren für eine Klimapolitik, die CO2-Emissionen – idealerweise über ein weltweites Handelssystem – mit einem Preis belegt, womit Investitionen für einen geringeren Schadstoffausstoß angestoßen würden. Zudem sollen neue Finanzinstrumente entwickelt werden zur Förderung alternativer Energien. Der Wandel zu einer nachhaltigeren Welt werde Wachstum und Stellen schaffen, sowohl in Entwicklungs- als auch in Industrieländern, heißt es in dem Aufruf weiter. Diesen Wandel zu vertagen “ist keine Option – sie wäre kostspielig und würde die Wachstumsperspektiven in den kommenden Jahren beeinträchtigen”.