fed/dpa London/Brüssel – Ein Ausstieg des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union hätte nicht nur Auswirkungen auf Finanzmärkte, Wirtschaft und Politik, sondern auch auf die Standorte europäischer Behörden. In London ist zum einen die Europäische Bankaufsichtsbehörde (EBA) zu Hause, zum anderen die Europäische Arzneimittel-Agentur. Deren Aufgabe ist die Förderung der Gesundheit von Mensch und Tier durch die Beurteilung von Medikamenten.Im Fall eines britischen EU-Austritts würde die Europäische Bankenaufsicht EBA nach Worten ihres Vorsitzenden Andrea Enria den Behördensitz in London aufgeben. “Wenn sich die Briten für einen Austritt aus der EU entscheiden, müssten wir tatsächlich in eine andere europäische Hauptstadt umsiedeln”, sagte der Bankenaufseher der “Welt am Sonntag”. Es sei aber wichtig, erklärte der Italiener, nicht das Ziel der einheitlichen Bankenregulierung in Europa aus den Augen zu verlieren: “Diese Arbeit muss getan werden, unabhängig davon, wie das Referendum ausgeht. Wir müssen sicherstellen, dass es keine unterschiedlichen Regeln gibt zwischen den Ländern, die den Euro haben, und denen, die ihn nicht haben.”London ist zwar auch der Sitz der Osteuropabank (Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung). Allerdings sind in ihr nicht nur EU-Staaten zusammengeschlossen, sondern auch Länder wie die Schweiz, Armenien, die USA sowie Tunesien oder Marokko.