GOLDRESERVEN

Eine Garde für den Schatz

wf - Manche emotional geführte Debatte hat einen ganz sachlichen Preis. In ihrer abschließenden Beratung zum Bundeshaushalt 2015 haben die Abgeordneten 206 neue Planstellen für die Bundespolizei bewilligt. Ihre Aufgabe: Bewachung der Goldreserven...

Eine Garde für den Schatz

wf – Manche emotional geführte Debatte hat einen ganz sachlichen Preis. In ihrer abschließenden Beratung zum Bundeshaushalt 2015 haben die Abgeordneten 206 neue Planstellen für die Bundespolizei bewilligt. Ihre Aufgabe: Bewachung der Goldreserven der Deutschen Bundesbank. Dieser nicht kostenfreie Personalaufbau ist logische Folge der öffentlichen Goldschatzdebatte. Große Aufregung gab es vor ungefähr zwei Jahren darüber, ob das in New York, London und Paris lagernde deutsche Edelmetall dort auch sicher ist. Der Bundesrechnungshof hatte eine regelmäßige Inventur der im Ausland deponierten Bestände verlangt. Mutmaßungen kamen auf, das Gold könnte womöglich gar nicht mehr da sein oder nur noch in minderer Qualität. Die Bundesbank entschloss sich unter dem Druck der Diskussion, einen Teil der Bestände über den Atlantik und aus Paris nach Frankfurt zu holen. Lagerten 2012 noch knapp 70 % der Goldreserven im Ausland, wird es nach Abschluss der Operation Gold 2020 nur noch die Hälfte des Schatzes sein. Betriebswirtschaftliche Gründe haben nicht dafür gesprochen, nachdem New York und Paris kostenfrei lagern. In Frankfurt brauchen die transferierten Wertsachen nun eine eigene Garde. Einziges Glück für den Bund: Die Bundesbank refinanziert die Kosten. Der Bund kann nur hoffen, dass dies nicht den Gewinn schmälert, den die Zentralbank an ihn abführt.