Einkaufsmanagerindex signalisiert weiter Wachstum

Stimmung in Euroland trübt sich leicht ein

Einkaufsmanagerindex signalisiert weiter Wachstum

ba Frankfurt – Die Stimmung der Unternehmen im Euroraum hat sich im September etwas stärker eingetrübt als prognostiziert. Dennoch erwarten Analysten ein Wirtschaftswachstum im dritten Quartal von 0,4 bis 0,5 % im Vergleich zum Vorquartal. Mit einer weiteren geldpolitischen Lockerung rechnen sie allerdings nicht. Die Konjunkturerholung sei in Gang gekommen und es brauche daher keinen zusätzlichen monetären Stimulus, urteilt etwa Claudia Broyer von der Allianz. Von den bisherigen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) – dem gesunkenen Euro-Wechselkurs, dem Ölpreisrückgang und der weniger restriktiven Fiskalpolitik – gingen genug Konjunkturimpulse aus. Mit der besseren Wirtschaftsentwicklung würden auch die Inflationsraten im kommenden Jahr wieder anziehen. Es bleibe zu hoffen, sagt Broyer, “dass die EZB-Vertreter mit ihrer derzeitigen Rhetorik nicht erneut Markterwartungen schüren, zu deren Erfüllung sie sich schließlich gezwungen sehen”. Die EZB habe sich “zweifelsohne mehr von der quantitativen Lockerung versprochen, doch ist fraglich, ob die aktuellen Zahlen niedrig genug sind, um die Zentralbank zu noch aggressiveren Maßnahmen zu ermutigen”, kommentiert auch Markit-Chefökonom Chris Williamson das Umfrageergebnis. Die aktuelle Umfrage zeige, dass die Eurozone auch im September mit anhaltend solider Rate zugelegt habe, doch sei die Wachstumsrate nach wie vor nicht hoch genug, um entweder zu einer steigenden Inflation oder zu einem verstärkten Stellenaufbau zu führen.Der Einkaufsmanagerindex fiel vorläufigen Daten des Forschungsinstituts Markit zufolge im September um 0,4 auf 53,9 Punkte, notiert damit aber weiter über der 50-Punkte-Marke, oberhalb deren Wachstum signalisiert wird. Das Barometer liegt zudem über dem Schnitt des ersten Halbjahres, und der Durchschnitt über das dritte Quartal ist der höchste seit dem zweiten Quartal 2011. Vor dem Hintergrund der großen Konjunktursorgen um China sei die Korrektur aber überschaubar ausgefallen, meint Stefan Kipar von der BayernLB. Während sich die Stimmung in Deutschland auf hohem Niveau etwas eintrübte, hat sie sich in Frankreich leicht verbessert.