Einsetzender Preisauftrieb begleitet Fed-Debatte
rec Frankfurt – Der Preisauftrieb in den USA ist im Dezember etwas stärker ausgefallen als erwartet. Die Verbraucherpreise stiegen gemäß dem von der Federal Reserve vielbeachteten Verbraucherpreisindex CPI um 1,4 % zum Vorjahresmonat, teilte das Arbeitsministerium mit. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich mit 1,3 % gerechnet. Wesentlicher Grund waren höhere Benzinpreise. Im November hatte die Teuerungsrate 1,2 % betragen. Die Kernrate ohne schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel entsprach mit + 1,6 % den Erwartungen.Ökonomen erwarten, dass die Inflation in den kommenden Monaten deutlich steigt. Denn im Frühjahr wird der dämpfende Effekt des Ölpreissturzes aus der Frühphase der Pandemie verschwinden, und sobald die Corona-Infektionszahlen zurückgehen, dürfte der Konsum anziehen. Beobachter halten deshalb im Jahresverlauf vorübergehend Inflationsraten jenseits von 3 % für denkbar.Das wirft die Frage auf, ob und wann die Federal Reserve ihre sehr expansive Geldpolitik zurückfährt. Dabei geht es speziell um die Käufe von Staats- und Unternehmensanleihen. Führende Notenbanker in den USA haben eine Debatte über das Vorgehen der Notenbank losgetreten. Einige Fed-Granden haben in den vergangenen Tagen ins Spiel gebracht, die Anleihekäufe bald zu reduzieren. Die Chefs der Fed-Filialen in Boston und St. Louis, Eric Rosengren und James Bullard, rieten daraufhin von einem vorschnellen Zurückfahren der Bondkäufe ab.Für Helaba-Ökonom Patrick Boldt setzen die jüngsten Inflationszahlen die Notenbank vorerst “nicht unter Handlungsdruck”. Das Inflationsniveau sei “moderat”, und in den kommenden Monaten dürfte sich “die Arbeitslosigkeit noch dämpfend auf die Teuerung auswirken”. Mittelfristig sei jedoch mit steigendem Inflationsdruck zu rechnen “aufgrund der expansiven Geld- und Fiskalpolitik”. ING-Ökonom James Knightley rechnet mit einer Erholung der Preise, hält Sorgen über einen anhaltenden Preisschub hingegen für übertrieben.