Euro-Konjunktur

Einzelhändler setzen weniger um

Die Einzelhändler im Euroraum haben im September unerwartet weniger umgesetzt als im Monat zuvor – allerdings fiel das Erlösplus im August deutlich höher aus als zunächst gemeldet. Die weiteren Aussichten, auch für das anstehende...

Einzelhändler setzen weniger um

ba Frankfurt

Die Einzelhändler im Euroraum haben im September unerwartet weniger umgesetzt als im Monat zuvor – allerdings fiel das Erlösplus im August deutlich höher aus als zunächst gemeldet. Die weiteren Aussichten, auch für das anstehende Weihnachtsgeschäft, fallen aber gemischt aus. Laut der jüngsten Umfrage der EU-Kommission ist das Verbrauchervertrauen und mithin die Konsumlust im Oktober wegen Sorgen um die eigene finanzielle Situation zurückgegangen. Die Anschaffungsneigung hingegen zeigte sich unverändert. Das Einzelhandelsvertrauen aber legte zu – wobei die Erwartungskomponente nachgab. Zudem mehren sich die warnenden Stimmen, dass wegen der anhaltenden Lieferprobleme manche Regale im anstehenden Weihnachtsgeschäft leer bleiben könnten, insbesondere bei Elektronikartikeln. Sei es, weil mangels Vorprodukten nicht produziert wurde oder weil die Ware mangels Transportkapazität nicht geliefert werden kann.

Daten des Statistikamts Eurostat zufolge sank das Absatzvolumen im September um 0,3% im Monatsvergleich. Ökonomen hatten im Schnitt ein Plus von 0,2% erwartet. Die Luxemburger Statistiker revidierten das Umsatzwachstum für August um 0,7 Prozentpunkte auf 1,0% nach oben. Im Jahresvergleich kletterten die Erlöse im September um 2,5%.

Während im September mit Lebensmitteln und Kraftstoffen mehr Umsatz als im August erzielt wurde, sanken die Erlöse mit anderen Waren. Spürbare Rückgänge vermeldet Eurostat für den Onlinehandel, der in der Corona-Pandemie kräftig zugelegt hatte. Auf Länderebene zog vor allem das Umsatzminus des deutschen Einzelhandels von 2,5% das Gesamtergebnis nach unten. Rückgänge verzeichneten auch Finnland (−1,9%) und die Niederlande (−1,2%). Die höchsten Anstiege gab es in Estland (7,1%), der Slowakei (2,9%) und Luxemburg (2,3%).